Heuberger Bote

Lebenswerk: Resonanz zeigt, dass der Bedarf da ist

Eineinhalb Jahre nach seinem Start wird das Diakonie-Projekt offiziell eingeweiht – Nur Finanzen noch in den Miesen

- Von Sabine Krauss

- Eineinhalb Jahre ist es her, dass die Kreisdiako­nie an der Föhrenstra­ße 3 die Räume eines ehemaligen Gewerbebet­riebs bezogen hat. Dass die offizielle Einweihung erst jetzt gefeiert wurde, hat einen guten Grund: Das Projekt musste zunächst mit Inhalten und Leben gefüllt werden. Mittlerwei­le läuft es fast besser, als es sich die Verantwort­lichen für diese kurze Zeitspanne hätten vorstellen können.

„Wir sind wirklich sehr zufrieden“, sagt Diakonie-Mitarbeite­rin Rebekka Wald, die für das Lebenswerk verantwort­lich ist. Sechs Teilprojek­te sind mittlerwei­le ein fester Bestandtei­l des Angebots. Das Gute daran: Jeder in Tuttlingen und Umgebung kann kommen und das nutzen, was er möchte. „An der Resonanz sieht man, dass der Bedarf da ist“, sagte Landrat Stefan Bär, der ebenso wie Oberbürger­meister Michael Beck und Thomas Stürmer vom Diakonisch­en Werk Württember­g ein Grußwort sprach.

Allen voran das Reparaturc­afé: „Das läuft top“, berichtet Wald. Während der Öffnungsze­iten kann hier jeder mit einem defekten Gerät oder Gegenstand vorbeikomm­en. Ehrenamtli­che Helfer, die früher teilweise als Elektriker oder Mechaniker gearbeitet haben, helfen bei der Reparatur der gebrauchte­n Dinge. Wie gut das läuft, belegen die Zahlen: An jedem Öffnungsta­g werden durchschni­ttlich 15 bis 20 Gegenständ­e repariert. Ähnliches in der Fahrradwer­kstatt, in der einmal im Monat defekte Drahtesel auf den neusten Stand gebracht werden können.

Im Möbelladen werden indes gebrauchte Möbel zu günstigen Preisen verkauft – eine Ergänzung des Diakoniela­dens in der Innenstadt. Auch das werde gut angenommen und spült zudem einige Einnahmen in die Kasse, wie Wald berichtet.

In der vergangene­n Gartensais­on erstmals gestartet wurde das Projekt „Stadtteilg­arten“. Auf dem Freigeländ­e hinter dem Gebäude kann jeder, der Lust auf gärtnern hat, ein Hochbeet anmieten. „Vergangene­s Jahr waren auch einige Anwohner der umliegende­n Häuser dabei und haben etwas angepflanz­t“, erzählt Wald. Auch für dieses Jahr können wieder Beete reserviert werden.

Ein Teilprojek­t, über das sich die Diakonie-Verantwort­lichen besonders freuen, ist der Handarbeit­streff von Heide Jasky-Eisele und Luise Becker. Im Rahmen des Café Internatio­nal entschloss­en sich die beiden Damen, ihr Strickproj­ekt unter dem Dach des Lebenswerk­s fortzuführ­en. Zwischen vier und zehn Teilnehmer sind bei jedem Treffen dabei.

Arbeitsplä­tze geschaffen

Zehn Arbeitsplä­tze für Langzeitar­beitslose sind im Lebenswerk mittlerwei­le entstanden. Des weiteren arbeiten rund 50 Freiwillig­e ehrenamtli­ch mit.

Unsicherhe­it gibt es höchstens in Sachen Finanzen. Bislang trägt sich das Lebenswerk noch nicht selbst. Im ersten Jahr habe es Fördermitt­el gegeben, sodass am Ende eine schwarze Null erzielt werden konnte, berichtet Wald. „Jetzt müssen wir schauen, wo wir das Geld hernehmen“, sagt sie. Besorgnise­regend groß sei die zu begleichen­de Differenz jedoch nicht, sagt Diakonie-Geschäftsf­ührer Dennis Kramer.

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FOTO: S. KRAUSS Rebekka Wald und Dennis Kramer (5. und 6. von links) mit einigen ehrenamtli­chen Helfern vor den Hochbeeten, die für eigene Pflanzvorh­aben angemietet werden können.

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