Verein für Betreuung mit Lob überschüttet
Bei Feier zum 25-jährigen Bestehen des Vereins werden langjährige Betreuer geehrt
– Der Verein für Betreuung im Landkreis Tuttlingen hat am vergangenen Donnerstagabend sein 25-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert und dabei mehrere langjährige Betreuer geehrt.
Der Vorsitzende Eberhard Fricker begrüßte die Gäste im nahezu voll besetzten Foyer des Landratsamts. In seinem Festvortrag bedankte sich der CDU-Landtagsabgeordnete und Justizminister Guido Wolf bei allen Verantwortlichen im Betreuungsverein für die Arbeit in den vergangenen 25 Jahren. Die Arbeit habe viel mit Mitmenschlichkeit und Würde zu tun und besitze andererseits rechtliche und formale Aspekte.
„Ich bin beeindruckt mit welchem Einsatz der Verein seinen Dienst ausführt“, sagte Wolf und dankte auch im Namen der Landesregierung. „Ihr Engagement ist gelebte Menschlichkeit. Ihr Wirken ist nicht selten Bereicherung für andere Menschen in schwierigen Situationen“, lobte er den Verein weiter. Die Betreuer würden dank ihres Einsatzes anderen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
Wolf: Finanziell muss sich was tun
„Es ist klar, dass sich in der finanziellen Ausstattung dieser Vereine etwas verbessern muss“, findet er. Wolf blickte in die Vergangenheit zurück, kam dabei auf das Betreuungsrecht zu sprechen und betonte, dass Betreuen nicht Entmündigung, sondern Ermöglichung bedeute.
Das ehrenamtliche Engagement im Betreuungsverein sei keine Verwirklichung eines Hobbys, sondern „Kraft und Mühe, sich für die Mitmenschen einzusetzen. Das kann auch zur Belastung werden“, so Wolf. Gerade die ehrenamtlichen Betreuer seien es, die viel dazu beitragen würden, dass „wir in Deutschland ein persönliches und menschliches Betreuungsrecht haben. Diesen Mehrwehrt an Menschlichkeit müssen wir erhalten“, sagte der Landesjustizminister.
Landrat Stefan Bär befand, dass der Landkreis im sozialen Bereich „gut aufgestellt ist“. Das sei auf die ehrenamtlichen Bürger zurückzuführen, „auf die wir angewiesen sind“, betonte Bär. Der demografische Wandel mit immer älter werdenden Bürgern sei in vollem Gange, Demenz entwickle sich zur Volkskrankheit. Hinzu käme der gesellschaftliche Wandel, in dem hilfsbedürftige und ältere Menschen meist nicht mehr in ihrem familiären Umfeld heraus betreut werden könnten.
Er betonte, dass der Verein für Betreuung im Landkreis Tuttlingen fünf hauptamtliche Fachkräfte habe, die derzeit 102 Betreuungen durchführen würden. Hinzu kämen 88 ehrenamtliche Betreuer, die insgesamt 111 Betreuungen innehaben. Der Landrat sagte, dass der Verein finanziell gut abgesichert sei.
Betreuer schildern Situation
In einer Fragerunde schilderte sowohl eine ehrenamtliche, als auch eine hauptamtliche Betreuerin ihre Aufgaben und auf welche Herausforderungen sie dabei stoßen.
Cecile Legrand vom Mühlheimer Theaterbahnhof sorgte als Clown mit ihrer ganz eigenen Inszenierung für mehrere Lacher. Für die musikalische Unterhaltung und Abwechslung waren drei Mädels der Musikschule Tuttlingen verantwortlich, die als Streicher-Trio während der Jubiläumsfeier fungierten.