Heuberger Bote

Ein anderer VfB kann die Wende einleiten

Friedrichs­hafens Volleyball­er müssen sich im zweiten Spiel in Berlin steigern

- Von Giuseppe Torremante So geht es in der Finalserie „best of five“weiter: Sonntag, 15 Uhr, in Berlin Spiel zwei; Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr, in Friedrichs­hafen Spiel drei.

FRIEDRICHS­HAFEN - Der VfB Friedrichs­hafen hat in der Finalserie um die deutsche Meistersch­aft im Volleyball den Heimvortei­l vorerst verloren. Nach dem 3:1-Erfolg der Berlin Recycling Volleys am Donnerstag­abend in der ZF-Arena (22:25, 25:21, 25:22, 25:19) führt die Mannschaft von Stelian Moculescu mit 1:0. Am Sonntag steht in der Max-SchmelingH­alle um 15 Uhr die zweite Partie an. Für den souveränen Sieger der Hauptrunde (20 Spiele, 20 Erfolge), den VfB, kann es nur besser werden.

Die Namen sind die gleichen. Die Leistung passte aber nicht zu Zuspieler Simon Tischer und dem Rest der Mannschaft. Die Häfler Volleyball­er können es deutlich besser. Das müssen sie auch, denn sonst ist die Finalserie schnell vorbei und zwar zugunsten der Berlin Recycling Volleys. Der Grund für die erste nationale Niederlage in der laufenden Saison war eine stabile Berliner Mannschaft und eine hohe Fehlerquot­e beim deutschen Pokalsiege­r. Insgesamt waren es im Aufschlag und Angriff 37 Punkte, die Berlin vom VfB geschenkt bekam. Das sind eineinhalb Sätze. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir unter Vital Heynen schon einmal so großzügig waren“, sagt VfB-Zuspieler Simon Tischer.

Berlin bewahrt die Ruhe

Es waren oft Fehler im falschen Moment. „Die sucht man sich nicht aus“, sagt Trainer Vital Heynen. „Fehler passieren, wenn man zu viel will, aber dabei vergisst, das eigene Spiel zu spielen“, betont der Belgier. Im zweiten Satz hatte man den Eindruck, dass eine unsichtbar­e Hand in den wichtigen Phasen den Stecker gezogen hatte – dann lief beim VfB nicht mehr viel zusammen. Die Spieler sammelten sich immer wieder, spornten sich an, doch es blieb beim Versuch, Berlin in die Enge zu treiben. „Das war der erste Sieg und hoffentlic­h ein sehr wichtiger. Trotz des verlorenen ersten Satzes (22:25) haben wir die Ruhe bewahrt und nie aufgehört zu kämpfen. Wir hatten die richtige Spielanlag­e und eine sehr starke Blockarbei­t“, sagte Berlins Manager Kaweh Niroomand.

Vielleicht war die Einwechslu­ng von Diagonalan­greifer Kyle Russell für Paul Carroll ein Grund für den Sieg (kam beim 2:6 in Satz zwei rein und spielte durch). Oder aber auch die starke Leistung von Außenangre­ifer Adam White: Der amtierende Meister hatte stets die besseren Antworten und machte mit dem Aufschlag mächtig Druck. Berlin gelangen acht Asse, in der Statistik stand beim VfB hier die Null. Die Zuschauer in der ZF-Arena sahen ein Gästeteam, das seine Nervosität bald ablegte und konzentrie­rt agierte.

Der VfB ließ nach dem gewonnen ersten Satz nach. 8:4, 10:6 und 13:10 führten die Häfler im zweiten Durchgang, Berlin verlor aber nicht den Kopf. Die Recycling Volleys kamen immer wieder zurück und brachten so die Häfler aus dem Konzept. „Wir haben uns selbst Druck gemacht, sind nicht locker geblieben, haben zu viel gewollt und verloren“, sagt Tischer. Auch gegen Ende des Satzes hatte der VfB seine Chancen. Beim Stand von 21:20 drosch VfB-Außenangre­ifer David Sossenheim­er einen Aufschlag ins Aus. Statt 22:20 hieß es 21:21 – und danach punktete nur noch Berlin.

Häfler haben noch zwei Chancen

„Wir werden das Spiel genau analysiere­n und versuchen, es am Sonntag in Berlin besser zu machen. Wir haben noch zwei Chancen (Sonntag und Mittwoch) zurückzuko­mmen. Es ist nur eine Niederlage in der Finalserie „best of five“, die tut zwar weh, aber wir sollten sie nicht überbewert­en“, meinte Heynen einen Tag danach. Im Hinterkopf hat der VfBTrainer sicherlich die fünf Siege gegen Berlin in dieser Saison (Supercup, Meistersch­aft, Champions League). Zwei Spiele gewannen die Häfler in der Max-Schmeling-Halle. Daran wird Vital Heynen seine Mannschaft erinnern, wenn sie sich am Samstag auf den Weg nach Berlin macht.

„Wir haben das Volleyball­spielen nicht verlernt. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, was für eine starke Saison (39 Siege in 42 Spielen) wir bislang gespielt haben. Am Sonntag in Berlin werden die Zuschauer einen anderen VfB sehen“, ist sich Heynen sicher.

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FOTO: GÜNTER KRAM Das haben sich die VfB-Spieler zum Auftakt der Finalserie gegen Berlin anders vorgestell­t. Die Häfler verloren in der ZF-Arena Spiel eins mit 1:3.

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