Heuberger Bote

Bayern wirft den Nachwuchs rein

Schonung für Madrid – Münchens Elf gegen Frankfurt mit mehreren Talenten aufgefüllt

-

(dpa) - Die Marschrich­tung ist eindeutig: Alles für Real! Bayern Münchens Jupp Heynckes wittert natürlich noch eine Chance beim Champions-League-Rückspiel in Madrid und wird darum gegen Eintracht Frankfurt so viele Stars wie möglich schonen und seinem Nachfolger Niko Kovac dafür den Nachwuchs präsentier­en. Lukas Mai (18), Niklas Dorsch (20) und Meritan Shabani (19) werden die Youngster sein, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ihr Talent beweisen dürfen. Und womöglich nimmt der Trainer noch weitere Talente in den Kader.

„Die nächste große Aufgabe steht am Dienstag an“, betonte Heynckes. Dann muss in Spanien im BernabeuSt­adion das 1:2 aus dem Hinspiel gewendet werden, um doch noch ins große Finale um Europas Krone am 26. Mai einzuziehe­n. „Wir werden in Madrid reagieren“, versprach Heynckes: „Die gute Laune ist schon wieder eingekehrt, nachdem wir gestern noch alle die Wunden geleckt haben.“Und der 72-Jährige zeigte sich kämpferisc­h: „Nach Enttäuschu­ngen war ich als Spieler und Trainer immer am besten. Ich bin eine Person, die sagt: Jetzt erst recht!“

Heynckes klang in der Pressekonf­erenz aber auch wie ein Arzt, der viele Bulletins verkünden musste. Neben Jérôme Boateng (Muskelverl­etzung im Oberschenk­el) werden gegen Frankfurt auch die ebenfalls gegen Real verletzt ausgeschie­denen Arjen Robben (Muskel) und Javi Martínez (Schädelpre­llung) fehlen. Zumindest mit Martínez plant Heynckes fest für Madrid. Bei Robben könne er „nichts Definitive­s“sagen. Im Fall Boateng bemühte sich Heynckes zumindest, die Zweifel an einer WM-Teilnahme zu zerstreuen. „Ich sehe überhaupt keine Gefahr, im Gegenteil“, sagte der 72-Jährige: „Er geht schon ganz normal.“

David Alaba soll dagegen gezielt aufgebaut werden, damit der linke Außenverte­idiger gegen Real wieder „voll einsatzfäh­ig“ist. Zudem sind Thomas Müller und James Rodríguez angeschlag­en. Auch sie werden sicherlich geschont – ebenso wie Franck Ribéry, Joshua Kimmich, Mats Hummels und zumindest teilweise Robert Lewandowsk­i.

Mit dem Torjäger, der gegen Real blass und trotz zwei guter Chancen ohne Treffer geblieben war, führte Heynckes ein längeres Gespräch, in dem er dem Polen mitteilte, welche Reaktion er im Rückspiel von ihm sehen möchte: „Ich hoffe, dass er die passende Antwort am Dienstag auf dem Spielfeld gibt.“Die Bayern brauchen fürs Weiterkomm­en schließlic­h mindestens zwei Tore.

Kovac bestreitet Kaderplanu­ng

Gewinnen will Heynckes gegen Frankfurt aber auch mit einer nicht eingespiel­ten Elf aus Reserviste­n und Nachwuchss­pielern. „Wir haben eine Verpflicht­ung“, sagte der Coach. Richtig wichtig aber wird für ihn und die Bayern erst das schnelle Wiedersehe­n mit Kovac am 19. Mai in Berlin im DFB-Pokalfinal­e: „Das wird etwas Besonderes.“Heynckes will seinem Nachfolger „ohne Berührungs­ängste“ begegnen. „Das ist ein junger Trainer, der jetzt durchstart­en möchte, das sei ihm vergönnt“, äußerte Heynckes.

Kovac selbst wollte vor dem pikanten Auftritt keinen Zweifel am vollen Einsatz für seinen Noch-Club aufkommen lassen. „Wichtig ist die Eintracht. Wir haben noch eine Aufgabe“, sagte der 46-Jährige. Zudem wehrte er sich vehement gegen den Verdacht, in Sachen Kaderplanu­ng bei den Bayern schon involviert zu sein: „Nach dem 19. 5. kann ich mitreden, vorher interessie­rt es auch nicht. Die Bayern haben ihre Ziele, wir haben unsere Ziele.“

 ?? FOTO: DPA ?? Bayern setzt auf die Youngster – Für Niklas Dorsch heißt der Gegner nun Frankfurt statt 1860 München.
FOTO: DPA Bayern setzt auf die Youngster – Für Niklas Dorsch heißt der Gegner nun Frankfurt statt 1860 München.

Newspapers in German

Newspapers from Germany