Heuberger Bote

Apokalypse auf Probe

- Von Katja Waizenegge­r

Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis (So., ARD, 20.15 Uhr) -

Dieser Krimi lässt einen ratlos zurück. Denn auch wenn die Ausgangssi­tuation Spannung verspricht – eine Gruppe der sogenannte­n PrepperSze­ne, die vom baldigen Weltunterg­ang ausgeht, verbreitet bewusst Chaos – will die Umsetzung nicht recht überzeugen. Schwierig für den Zuschauer ist zumal, dass man in der ersten Hälfte des Films noch gar nicht weiß, was das Verbrechen ist. Denn der Einbruch in die Wohnung von Kommissari­n Olga Lanksi (Maria Simon) ist so spektakulä­r nicht. Dennoch erschütter­t er die junge Mutter so nachhaltig, dass sie auf einem Bauernhof nahe der polnischen Grenze eine Auszeit nimmt. Dort wird sie Zeugin eines Familienko­nflikts: Die Mutter hat ihre Familie mit Vater Lennard (Jürgen Vogel) und zwei halbwüchsi­gen Kindern verlassen, um sich eben jenen „Endzeit-Preppern“anzuschlie­ßen. Tochter Ulrike (Sofie Eifertinge­r) freundet sich mit einer Gruppe verwahrlos­ter, randaliere­nder Jugendlich­er an.

Was der eine Fall mit dem andern zu tun hat, der Einbruch mit den Endzeit-Freaks? Man kann es ruhig sagen: gar nichts. Vieles wird angedeutet in diesem Film von Matthias Glasner: die fehlende Perspektiv­e im ländlichen Ostdeutsch­land, die Angst der Menschen vor der einen, großen Katastroph­e. Aber keines dieser Themen wird schlüssig zu Ende erzählt.

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