Kernige Traumwanderung für Fitte
Tipp zum 1. Mai für Leute mit guter Kondition: Dreimal auf die Alb und wieder herunter – Naturerlebnisse inklusive
Tipp zum 1. Mai: Von Spaichingen nach Beuron mit viel Natur.
- Zugegeben: Am Beginn der Wandersaison im Frühjahr ist dieser Wandertipp zum 1. Mai recht kernig. Aber die Tour lässt sich ja auch noch im Herbst machen, wenn man durch viele Wanderungen trainiert ist. Denn in jeder Jahreszeit ist sie zauberhaft: Von Spaichingen nach Beuron übers Lippachtal.
Es sind rund 32 Kilometer, aber vor allem die insgesamt rund 840 Höhenmeter, die allein auf den drei Albaufstiegen erklommen werden, sind nur etwas für wirklich trainierte Wanderer. Die aber werden von einem Ganztagserlebnis überwältigt sein, das so viel Abwechslung und Ausblicke bietet, dass man das ganze Jahr davon zehrt. Sechs Höhepunkte gibt es auf dieser Wanderung: den Dreifaltigkeitsberg, das Schäfertal, das Lippachtal, die Ruine Pfannenstiel und den grandiosen Ausblick auf Mühlheim und Beuron. Das Schöne an der Wanderung: Sie verläuft immer auf Albvereins- und örtlichen Wegen, sodass man verschiedene Varianten ausprobieren kann – zum Beispiel oberhalb des Schäfertals zur Lippachmühle zu wandern oder auch bei Beuron über Maria Trost in den Benediktinerort zu gelangen.
Ganz besondere Naturerlebnisse verspricht der kleine, später breitere Schotter- und Grasweg links des Lippachs zwischen Lippachmühle und Mühlheim.
Los geht es also möglichst bei Sonnenaufgang in Spaichingen. Wer einen gutmütigen Fahrer hat, der kann sich auch auf den Dreifaltigkeitsberg bringen lassen, um die erste anstrengende Etappe abzukürzen. Dann geht es über Böttingen ins Schäfertal und dann bei der Lippachmühle ins Lippachtal. Im Lippachtal bietet sich an der Stelle, wo ein Weg nach Beuron abzweigt, an der dortigen Vesperstelle ein erstes Vesper inmitten üppigen Grüns an.
In Mühlheim wird das Baugebiet in der Vorstadt durchquert und am Friedhof geht es wieder steil zur Mühlheimer Höhle weiter. Dann steuert man ein wenig die Kolbinger Höhle an – Achtung, das ist mit Blick auf die Wanderkarte die Ecke, an der man sich besonders leicht verläuft – bleibt aber klar auf Kurs Richtung Bäratal/Ruine Pfannenstiel. Wenn der kleine Pfad der direkt führt, zugewachsen sein sollte, findet man den Weg eben über die Schleife zur Kolbinger Höhle. Die sowieso einen Abstecher wert ist.
Danach geht es steil runter ins Bäratal und auf der anderen Seite, nach Überquerung der Straße, wieder nach oben. Links liegt die Ruine Pfannenstiel – ein guter Platz für ein weiteres Vesper und vielleicht ein kleines Nickerchen.
Frisch gestärkt kann dann der letzte Abschnitt in Angriff genommen werden: über den Soldatenfriedhof nach Beuron. Diese letzte Etappe erfordert allerdings ein wenig Leidensfähigkeit, ist doch der Untergrund der großen Schleife zunächst hart geschottert und dann geteert. Dafür belohnt der Ausblick auf die Abtei. Und wenn die Wanderschuhe dann durch die historische Brücke auf den Holzbohlen klappern ist man erledigt, aber nur noch glücklich.
Zurück geht es mit dem Naturparkexpress oder dem normalen Zug. Die letzten Verbindungen starten in Beuron um 19.55 und um 21.55 Uhr.
Zu dieser Wanderung empfiehlt es sich dringend, die Wanderkarte „Tuttlingen Oberes Donautal“des Landesvermessungsamtes, 1:35000, mitzunehmen.