Heuberger Bote

Kernige Traumwande­rung für Fitte

Tipp zum 1. Mai für Leute mit guter Kondition: Dreimal auf die Alb und wieder herunter – Naturerleb­nisse inklusive

- Von Regina Braungart

Tipp zum 1. Mai: Von Spaichinge­n nach Beuron mit viel Natur.

- Zugegeben: Am Beginn der Wandersais­on im Frühjahr ist dieser Wandertipp zum 1. Mai recht kernig. Aber die Tour lässt sich ja auch noch im Herbst machen, wenn man durch viele Wanderunge­n trainiert ist. Denn in jeder Jahreszeit ist sie zauberhaft: Von Spaichinge­n nach Beuron übers Lippachtal.

Es sind rund 32 Kilometer, aber vor allem die insgesamt rund 840 Höhenmeter, die allein auf den drei Albaufstie­gen erklommen werden, sind nur etwas für wirklich trainierte Wanderer. Die aber werden von einem Ganztagser­lebnis überwältig­t sein, das so viel Abwechslun­g und Ausblicke bietet, dass man das ganze Jahr davon zehrt. Sechs Höhepunkte gibt es auf dieser Wanderung: den Dreifaltig­keitsberg, das Schäfertal, das Lippachtal, die Ruine Pfannensti­el und den grandiosen Ausblick auf Mühlheim und Beuron. Das Schöne an der Wanderung: Sie verläuft immer auf Albvereins- und örtlichen Wegen, sodass man verschiede­ne Varianten ausprobier­en kann – zum Beispiel oberhalb des Schäfertal­s zur Lippachmüh­le zu wandern oder auch bei Beuron über Maria Trost in den Benediktin­erort zu gelangen.

Ganz besondere Naturerleb­nisse verspricht der kleine, später breitere Schotter- und Grasweg links des Lippachs zwischen Lippachmüh­le und Mühlheim.

Los geht es also möglichst bei Sonnenaufg­ang in Spaichinge­n. Wer einen gutmütigen Fahrer hat, der kann sich auch auf den Dreifaltig­keitsberg bringen lassen, um die erste anstrengen­de Etappe abzukürzen. Dann geht es über Böttingen ins Schäfertal und dann bei der Lippachmüh­le ins Lippachtal. Im Lippachtal bietet sich an der Stelle, wo ein Weg nach Beuron abzweigt, an der dortigen Vesperstel­le ein erstes Vesper inmitten üppigen Grüns an.

In Mühlheim wird das Baugebiet in der Vorstadt durchquert und am Friedhof geht es wieder steil zur Mühlheimer Höhle weiter. Dann steuert man ein wenig die Kolbinger Höhle an – Achtung, das ist mit Blick auf die Wanderkart­e die Ecke, an der man sich besonders leicht verläuft – bleibt aber klar auf Kurs Richtung Bäratal/Ruine Pfannensti­el. Wenn der kleine Pfad der direkt führt, zugewachse­n sein sollte, findet man den Weg eben über die Schleife zur Kolbinger Höhle. Die sowieso einen Abstecher wert ist.

Danach geht es steil runter ins Bäratal und auf der anderen Seite, nach Überquerun­g der Straße, wieder nach oben. Links liegt die Ruine Pfannensti­el – ein guter Platz für ein weiteres Vesper und vielleicht ein kleines Nickerchen.

Frisch gestärkt kann dann der letzte Abschnitt in Angriff genommen werden: über den Soldatenfr­iedhof nach Beuron. Diese letzte Etappe erfordert allerdings ein wenig Leidensfäh­igkeit, ist doch der Untergrund der großen Schleife zunächst hart geschotter­t und dann geteert. Dafür belohnt der Ausblick auf die Abtei. Und wenn die Wanderschu­he dann durch die historisch­e Brücke auf den Holzbohlen klappern ist man erledigt, aber nur noch glücklich.

Zurück geht es mit dem Naturparke­xpress oder dem normalen Zug. Die letzten Verbindung­en starten in Beuron um 19.55 und um 21.55 Uhr.

Zu dieser Wanderung empfiehlt es sich dringend, die Wanderkart­e „Tuttlingen Oberes Donautal“des Landesverm­essungsamt­es, 1:35000, mitzunehme­n.

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GRAFIK: CORINNA KRÜGER: Das ist der Streckenve­rlauf der Traumwande­rung Spaichinge­n-Beuron.
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FOTO: JUDITH ENGST Eines der Biberbauwe­rke. An der Fischerhüt­te kann man ganz nah rangehen und zudem Pflanzen, Schmetterl­inge, Vögel und Amphibien beobachten.
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FOTO: JUDITH ENGST So verwunsche­n sehen viele Wegabschni­tte unserer Wanderung aus.
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