Torhüter Hitz vor Wechsel zum BVB
Beim VfB Stuttgart bleiben sie vor dem Derby gegen Hoffenheim bescheiden
(dpa) - Augsburgs Torwart Marwin Hitz (30) steht nach Informationen des „Kicker“und der „Bild“-Zeitung innerhalb der Fußball-Bundesliga vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund. Die Schwaben hatten zuvor am Donnerstag den Abschied ihres Stammkeepers bekannt gegeben. „Marwin Hitz hat uns heute mitgeteilt, dass er den Verein im Sommer verlassen wird“, sagte Trainer Manuel Baum vor dem letzten Bundesliga-Heimspiel morgen gegen Schalke 04.
- Bloß nicht Siebter werden – das ist offenbar das Ziel der meisten Fußball-Bundesligisten, die derzeit um den Europa-League-Einzug ranken, denn der siebte Platz nach dem 34. Spieltag bedeutet: weniger Urlaub, ein früherer Saisonbeginn und diverse unangenehme Spiele in der Europa-League-Qualifikation. Insofern muss der VfB Stuttgart, derzeit Ligaachter ein Zähler hinter Frankfurt und zwei hinter Leipzig, ein wenig aufpassen. Sollte er heute sein letztes Saisonheimspiel gegen die TSG Hoffenheim (15.30/Sky) gewinnen und am Samstag darauf im Südschlager gegen eine mutmaßliche B-Elf des FC Bayern ebenfalls noch etwas holen, könnte es gut und gerne sein, dass er am Ende Siebter wird.
Generell glauben so einige, dass die Europa League für den Aufsteiger eher kontraproduktiv wäre, allen voran Kapitän Christian Gentner. „In seiner ganzen Entwicklung braucht der VfB jetzt noch nicht Europa. Es ist derzeit kein notwendiges Ziel“, sagt der 32-Jährige, relativiert aber: „Sollte es der Zufall so wollen, dass wir uns doch qualifizieren, würden wir es hinkriegen.“
Korkut: 2,1 Zähler im Schnitt
Die Frage ist eben nur, wie. Mit wesentlich mehr Spielern im Kader jedenfalls nicht, sagt Manager Michael Reschke. Es komme nicht auf die Quantität an, sondern auf Qualität, es würden im Laufe einer Saison ohnehin immer nur 20 Akteure spielen, die würden also reichen, findet er. Sich punktuell und nachhaltig verstärken, das möchte der VfB offenbar, dass er sich für acht Millionen Euro das 20jährige kroatische Talent Borna Sosa von Dinamo Zagreb sichern will, ist ein erstes Anzeichen dafür.
Europapokal oder nicht – in jedem Fall möchte sich der VfB im kleinen Derby positiv von den Fans verabschieden. „Wir wollen das nächste Spiel gewinnen“, sagte Trainer Tayfun Korkut. „Warum sollten wir irgendetwas ändern? Was dabei rauskommt, werden wir sehen. Die Tabelle wird zeigen, wo wir landen werden. Aber erst müssen wir unseren Job erledigen und nicht träumen.“
Tatsächlich werden die finalen Partien gegen den Ligavierten und beim Meister wertvolle Hinweise geben auf die Frage, wie stark dieser VfB Stuttgart tatsächlich ist. 25 Punkte aus zwölf Spielen holte das Team unter Korkut, 2,1 im Schnitt, rechnet man das auf eine Saison hoch, hätte er am Ende 71 – einige mehr als der diesjährige Zweite. Nicht nur Verteidiger Holger Badstuber allerdings bemängelte kürzlich die Art und Weise: Man spiele zu viel Langholz, meinte er, es mangele an Spielkultur. Tatsächlich kreierte Stuttgart wie die „kicker“-Datenbank ausrechnete, pro Partie lediglich 4,0 Chancen (unter Trainer Hannes Wolf waren es noch 4,9), lässt jedoch auch nur 4,8 (statt 5,4) zu. Die Effizienz des Teams ist auf eine fast wundersame Weise gestiegen: Nur noch 0,75 Gegentore gab es in der Ära Korkut (vormals 1,3), das Nutzen der eigenen Chancen dagegen stieg dramatisch an von 16,5 auf 29,2 Prozent.
Das hat auch mit Mario Gomez und Daniel Ginczek zu tun, dem sogenannten „Ochsensturm“, wobei Nationalstürmer Gomez zu Hause noch immer ohne Treffer ist. „Ich will in der Mercedes-Benz-Arena noch unbedingt einen reinhauen. Ich habe Mitspielern schon gesagt: Wenn ich in der 89. Minute noch immer keins habe, schieße ich den Ball ins eigene Tor“, scherzte der 32-Jährige.
Korkut fände das wohl weniger gut, er hat Respekt vor den Hoffenheimern. „Beide Mannschaften sind in einem sehr, sehr guten Moment. Sie haben in den letzten Wochen gute Ergebnisse erzielt“, sagte er. „Ich gehe von einem sehr engen Spiel aus. Ich denke, dass wir einiges zu tun bekommen werden als Mannschaft. Aber wir sind mit Sicherheit gerüstet.“Dass der VfB auch gegen offensive Teams zu null spielen kann, hat er jüngst beim 1:0 in Leverkusen bewiesen.