Rückkehr des Wolfs: Minister Hauk fordert „Plan für Tag X“
(lsw) - Nach der Attacke eines Wolfes auf eine Schafherde bei Bad Wildbad ist erneut eine Kontroverse über den Umgang mit dem Raubtier entbrannt. Das zuständige Umweltministerium in Stuttgart müsse entscheiden, wie es weitergehen solle, sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag in Walldorf (RheinNeckar-Kreis). „Wir brauchen einen Plan für den Tag X.“
Hauk wies auf die Möglichkeit von Abschüssen hin, nannte aber auch den Schutz von Nutztieren – etwa durch Elektrozäune – und den Haftungsschutz. „Landwirte müssen sich darauf einstellen, dass der Wolf kommt“, fügte er hinzu. Anfang der Woche waren bei einem Angriff – vermutlich durch einen Wolf – mehr als 40 Schafe in Bad Wildbad (Kreis Calw) gestorben, so viel wie noch nie im Südwesten. Dazu hieß es am Donnerstag von der FDP, Hauks Forderungen seien richtig, kämen aber viel zu spät. So habe es etwa schon im Oktober in Widdern (Kreis Heilbronn) und im November in Bad Wildbad Wolfsrisse gegeben. „Wie viele Tage X braucht Grün-Schwarz denn noch, um sich über ein brauchbares Wolfsmanagement einigen zu können?“, wird der FDPAgrarexperte Friedrich Bullinger in einer Mitteilung zitiert. Am Mittwoch hieß es aus dem Umweltministerium, den Wolf ins Jagdrecht zu nehmen, wie es etwa Landwirtschaftsministerium und Jäger wollen, sei keine Option. „Dann bräuchten wir trotzdem eine Ausnahmegenehmigung“, so eine Sprecherin. Einen Wolf zu schießen, verböten das Bundesnaturschutzgesetz und europäische Verordnungen.