Heuberger Bote

Messungen soll zeigen, wie sauber Tuttlingen­s Luft ist

Stadtverwa­ltung wünscht genaue Daten – Fahrverbot­e noch nicht im Gespräch

- Von Sabine Krauss

- Könnte es auch in Tuttlingen zu einem Diesel-Fahrverbot kommen? Noch ist man weit davon entfernt, doch Luftmessun­gen sollen bald Aufschluss darüber geben, wie es um Tuttlingen­s Luft bestellt ist.

Derzeit gibt es in Tuttlingen keine Luftmessst­ation. Das soll sich ändern, finden Stadtverwa­ltung wie auch Technische­r Ausschuss des Gemeindera­ts. Seit der Entscheidu­ng des Bundesverw­altungsger­icht Leipzig im Februar, dass Diesel-Fahrverbot­e in deutschen Städten als letztes Mittel zur Luftreinha­ltung zulässig sind, herrsche in vielen Kommunen Unsicherhe­it, sagte Michael Hensch, städtische­r Umweltbeau­ftragter am Donnerstag im Ausschuss. „Diese Unsicherhe­it wird gestärkt, weil die wenigsten Kommunen eigene Daten haben.“Diese brauche man aber, um für künftige Diskussion­en vor Ort eine wissenscha­ftlich und rechtlich belastbare Grundlage zu haben.

Möglicherw­eise kommt Tuttlingen in den kommenden Monaten bei einem Programm der Landesanst­alt für Umwelt Baden-Württember­g (LUBW) zum Zuge. Diese führt einjährige Messungen an stark belasteten Hauptverke­hrsstraßen durch – und die Donaustadt steht bereits seit dem Jahr 2006 auf der Warteliste. Seit dem Gerichtsur­teil von Leipzig plant die LUBW nun, zusätzlich verkürzte Messungen von ein bis drei Monaten anzubieten, um so deutlich mehr Städte abarbeiten zu können. „Da könnten wir noch in diesem Jahr, spätestens im nächsten Jahr, zum Zuge kommen“, schätzt Hensch. Ob diese Kurzmessun­gen jedoch tatsächlic­h wie angedacht umgesetzt werden, muss jedoch noch das zuständige Ministeriu­m genehmigen. Dies soll im Sommer erfolgen.

Doch was verspricht sich die Stadtverwa­ltung von den Messergebn­issen? Diese Frage stellte CarlRoland Henke (Freie Wähler). „Sie messen ja nicht nur – Sie wollen dann ja auch etwas umsetzen“, wandte er sich an die Stadtverwa­ltung. Es gehe nicht darum, Fahrverbot­e oder andere Maßnahmen durchzuset­zen, betonte Oberbürger­meister Michael Beck. „Die Menschen, die hier leben, sollen wissen, wie die Luft in ihrer Stadt ist“, sagte er. Jedoch, so betonte Umweltbeau­ftragter Hensch, hätte man mit den Daten auch Grundlagen, „um möglicherw­eise Handlungen ableiten zu können.“

Vier Bereiche kommen in Frage

Vier grobe Standorte hat die Stadt Tuttlingen bereits definiert, an denen Messungen sinnvoll seien. An welchen ein oder zwei Stellen tatsächlic­h gemessen wird, werde aber noch entschiede­n. In Frage kommen die Bereiche Quartier Untere Vorstadt (im Bereich der ehemaligen Augenklini­k an der Ludwigstal­er Straße), der Aesculap-Kreisel, der Bereich um die Karlschule/Altes Landratsam­t an der Neuhauser Straße sowie das Quartier Obere Vorstadt (Kreuzungsb­ereich Katharinen­straße).

Ziel ist es, die Messungen mit der LUBW zu realisiere­n, da dies für die Stadt am billigsten, wenn nicht gar umsonst sei. Ansonsten sei es auch vorstellba­r, das Ganze alleine zu realisiere­n, sagte Beck – darüber müsste der Gemeindera­t entscheide­n.

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ALEXANDER RÜSCHE FOTO: Wie es um Tuttlingen­s Luft bestellt ist, sollen Messungen zeigen.

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