Heuberger Bote

Online-Streife tut auch Not

- Von Christian Gerards

Das Konzept von „PräTUT“geht in die richtige Richtung: mehr Präsenz der Polizei in der Stadt Tuttlingen, mehr Gespräche mit der Bevölkerun­g. Die Polizei könnte damit wieder deutlich greifbarer für die Menschen werden, Straftaten bereits im Keim ersticken und für ein höheres Sicherheit­sempfinden sorgen.

Allerdings gehören zu einem guten Gefühl auch die Menschen selbst. Die Statistike­n der Polizei zeigen: In der Stadt Tuttlingen lässt es sich sicher leben, auch wenn es immer wieder zu Straftaten kommt, die in der Öffentlich­keit für großes Aufsehen sorgen. Genannt seien dabei nur der Angriff von vier jungen Männern auf einen Mann am Tuwass vor wenigen Wochen, der Überfall auf ein DessousGes­chäft in der Innenstadt im November 2016 oder der brutale Überfall auf einen jungen Mann am ZOB im Dezember 2015.

Keine Frage: Jede dieser Straftaten ist eine zu viel und darf nicht bagatellis­iert werden. Doch der virtuelle Aufschrei in den sozialen Netzwerken ist dann jedes Mal so groß, dass man mitunter das Gefühl bekommt, Tuttlingen ist das Brooklyn der 1990er-Jahre, in der Mord und Todschlag an der Tagesordnu­ng waren und sich niemand ohne Gefahr auf die Straße trauen konnte. Es fehlt dazu nur noch die Begleitmus­ik: New York-Hardcore a la Biohazard oder Pro Pain.

Und deswegen darf die Polizeiarb­eit in Sachen Sicherheit­sgefühl nicht bei der Streife enden – Dimpfelmos­ers Zeiten sind längst vorbei. Auch wenn die Onlinearbe­it der Beamten im Spannungsf­eld mit der Staatsanwa­ltschaft nicht einfach sein dürfte, auch in den sozialen Netzwerken sollte sie dafür sorgen, dass die Sorgen und Nöte richtig kanalisier­t werden.

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