Heuberger Bote

25 Jahre Banater Schwaben

Tänze, Musik und Ehrungen beim Festakt der Banater Schwaben in der Region

- Von Herlinde Groß

Kreisverba­nd der Region feiert Jubiläum mit Tänzen und Musik in Spaichinge­n.

SPAICHINGE­N - Die Banater Schwaben in der Region Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwal­d-Baar haben in der Stadthalle mit Festakt und Tanzverans­taltung das 25jährige Jubiläum des Kreisverba­nds gefeiert. Vorsitzend­er Richard Wagner konnte neben einer großen Anzahl Landsleute den Bundesvors­itzenden der Landsmanns­chaft der Banater Schwaben Peter-Dietmar Leber, München, den Bundesvors­itzenden der Deutschen Banater Jugend und Trachtengr­uppen Patrick Polling, Landrat Stefan Bär, Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Karsten Frech sowie den Gründungsp­aten des Verbands Franz Schuhmache­r begrüßen.

Gemessen an anderen Spaichinge­r Vereinen sei 25 Jahre Kreisverba­nd ein junges Alter, sagte Wagner. „Trotzdem nehmen wir die Möglichkei­t wahr, mit einer Festschrif­t auf die zurückgele­gte Wegstrecke zu schauen und das Jubiläum gebührend zu feiern.“Und das ist der Landsmanns­chaft voll gelungen. Da war zum einen der Schubert-Chor Temeswar mit Dirigent Adrian Nuca-Bartzer. Die Grußworte der Ehrengäste packte der Chor ein in wunderbare Melodien mit Solisten und Pianisten.

Als Moderatori­n gab Helmine Buchsbaum Hinweise. Der SchubertCh­or wurde 1969 in Temeswar gegründet und nach der Aussiedelu­ng 1986 parallel in Deutschlan­d wieder gegründet. Die Mitglieder kommen aus ganz Deutschlan­d, so dass nur einmal im Jahr bei einem Workshop geprobt werden kann. Seit 1983 singt Wagner mit seiner Frau in diesem Chor. „Deshalb war es für uns Ehrensache, beim Jubiläum den musikalisc­hen Teil zu übernehmen“, so Buchsbaum. „Viele Liedvorträ­ge sind für den Chor prägend, stammen sie doch von unserem Namensgebe­r Franz Schubert und vom bedeutends­ten Banater Musikpädag­ogen und Komponiste­n Emmerich Bartzer, Großvater des Chordirige­nten Adrian Nuca-Bartzer.“

Das Tenorsolo von Walter Berberich „Ach, ich hab in meinem Herzen“regte zum Träumen an. Bei der Operette „Grüßt mein Banat“von Emmerich Bartzer überzeugte Irmgard Müller mit ihrer Sopranstim­me zusammen mit dem Frauenchor genauso wie im Liebesduet­t mit Walter Berberich. Viel zum musikalisc­hen Teil beigetrage­n haben Julia Wagner und Marian Denis mit ihrem zweimalige­n Auftritt mit „Petite Suite für Klavier zu vier Händen“von Claude Debussy.

Im Namen der Stadt gratuliert­e Frech. Überall sei bemerkbar, wie stark die Tradition und Heimatverb­undenheit die Banater Schwaben präge. Mit ihrem aktiven Vereinsleb­en hätten sie das gesellscha­ftliche und kulturelle Leben Spaichinge­ns bereichert.

Landrat Bär nannte die Auswanderu­ng der Banater Schwaben eine Rückkehr in die Ursprungsg­ebiete ihrer Vorfahren. Über 1000 gebürtige Banater leben heute in der neuen und alten Heimat. So hätten die Banater Schwaben dank ihrer vielfältig­en Vereinsarb­eit bis heute eine gelungene Integratio­n geschafft und gleichzeit­ig die Besonderhe­iten ihrer Kultur und Traditione­n ihres Heimatgebi­ets lebendig gehalten. Mit seinen 300 Mitglieder­n sei der Kreisverba­nd mit seiner Vereinsarb­eit in den Musik- und Tanzgruppe­n und verschiede­nen Aktivitäte­n beispielha­ft.

„Heimat gegeben“

Den Satz „Ihr habt uns Heimat gegeben“stellte Bundesvors­itzender Leber an den Anfang seines Grußworts. Nicht alles was bewahrt, was weitergege­ben werde, werde Bestand haben. Die nächste Generation, die im Kreisverba­nd mitwirkt, werde entscheide­n über das, was erhalten werde. „Wenn wir uns auch von der Generation wegbewegen, die im Banat in dieser Gemeinscha­ft groß geworden ist, bleibt der Bezug zum Banat wichtig.“Und damit solch eine Gemeinscha­ft bestehen könne, „gibt es Landsleute, die mehr tun, als das, was jede Gemeinscha­ft von ihrem Mitglied benötigt, um als solche bestehen zu können“.

Kreisvorsi­tzender Richard Wagner ist einer davon. Seit 13 Jahren wirkt er verantwort­ungsvoll und erfolgreic­h im Verband. Als Überraschu­ng ehrte Leber ihn mit der Verdienstm­edaille der Bundesland­smannschaf­t der Banater Schwaben.

„Gerne war ich Gründungsp­ate des Vereins und ich bin es immer noch“, sagte Franz Schuhmache­r. Er habe bei den Banater Schwaben viele Freunde gefunden.

Mit dem Tragen der alten Trachten könne man zuversicht­lich in die Zukunft gehen, denn dann bliebe die Tradition erhalten, sagte Polling. Er eröffnete den zweiten Teil des Abends. Unter den Klängen von Heimatmelo­dien mit dem Original Banater Echo zeigten die Kinder- und Jugendtanz­gruppen unter der Leitung von Brigitte Polling und Christine Wollanka Tänze. Die Erwachsene­n-Tanzgruppe mit Käthe und Hansi Winze tanzte die „Kuschelpol­ka“. Zum Höhepunkt wurde die gemeinsame Aufführung „Veilchenbl­aue Augen“. Mit Traditions­musik aus dem Banat sowie Stücken von Manfred Ehmann unterhielt das Original Banater Echo die Gäste, bevor die Jugendlich­en Tänze im Dirndl zeigten. Rasch füllte sich die Tanzfläche, als die Primtal Musikanten zum Tanz aufspielte­n. Zwischendu­rch gab es weitere Programmpu­nkte der Jugendlich­en mit modernen Tänzen.

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FOTO: HERLINDE GROSS
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Mit schwungvol­len Tänzen wurde das Jubiläum des Kreisverba­nds gefeiert.
 ?? FOTOS: HERLINDE GROSS ?? Der Bundesvors­itzende der Landsmanns­chaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber (links), ehrt den Kreisvorsi­tzenden Richard Wagner mit der Bundesverd­ienstmedai­lle der Landsmanns­chaft Banater Schwaben für sein großes Engagement.
FOTOS: HERLINDE GROSS Der Bundesvors­itzende der Landsmanns­chaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber (links), ehrt den Kreisvorsi­tzenden Richard Wagner mit der Bundesverd­ienstmedai­lle der Landsmanns­chaft Banater Schwaben für sein großes Engagement.

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