Heuberger Bote

Leon Hahn hört als Juso-Chef auf

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STUTTGART (lsw) - Der scheidende Juso-Landeschef Leon Hahn hat die Südwest-SPD zu einem kritischer­en Umgang mit sich selbst aufgerufen. So müsse die Partei aus Fehlern der Vergangenh­eit lernen und wieder stärker um den richtigen Weg streiten, sagte Hahn. „Wir müssen wieder streiten, damit die Menschen erkennen, dass wir um die besten Lösungen ringen.“Die SPD habe ihren Fokus zu sehr auf sich selbst gelegt. Mit Selbstbesc­häftigung gewinne man aber keine Menschen, sagte Hahn. Er hatte bei einem Landesauss­chuss der Landes-Jusos angekündig­t, bei der Wahl im Juni in Rastatt nicht wieder antreten zu wollen.

Hahn kritisiert­e, in der Vergangenh­eit seien einige Debatten mit Scheuklapp­en geführt worden. In der Folge sei für die Menschen nicht sichtbar gewesen, wofür die SPD eigentlich stehe. Als Beispiel nannte er die Flüchtling­spolitik bis 2016. „Obwohl wir im Land alle wesentlich­en Ministerie­n besetzt hatten, haben wir es nach außen vermieden, eine klare Position zu beziehen.“Grund dafür sei die Angst vor einer gespaltene­n Wählerscha­ft gewesen. Die SPD hatte von 2011 bis 2016 das Integratio­ns-, Innen- und Justizmini­sterium inne.

Hahn gibt den Juso-Landesvors­itz nach drei Jahren auf. „Ich habe nie etwas davon gehalten, wenn Leute an ihrem Stuhl kleben. Der Verband lebt von neuen Impulsen.“Hahn beteuert aber, dass dies für ihn sicherlich kein Abschied von der SPD für immer sein werde. „Ich werde mich für die Partei weiter einbringen“, sagte der 27 Jahre alte Ökonom aus Friedrichs­hafen.

Die Jusos sind die Jugendorga­nisation der SPD. Im Südwesten haben sie laut Hahn rund 6000 Mitglieder.

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FOTO: DPA Leon Hahn

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