Heuberger Bote

Mattarella will „neutrale“Regierung in Italien

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ROM (dpa) - Zwei Monate nach der Wahl hat Italiens Staatspräs­ident Sergio Mattarella (Foto: AFP) die Regierungs­bildung zwischen den Parteien für gescheiter­t erklärt. Eine „neutrale Regierung“müsse das Land zur Neuwahl führen, sagte Mattarella am Montag in Rom nach Gesprächen mit den politische­n Kräften des Landes. Diese hätten ihm im Laufe des Tages zu verstehen gegeben, dass sie nicht bereit stünden, Koalitione­n einzugehen.

Seit der Wahl am 4. März streiten die Parteien darum, wer das Land führen kann. Drei Blöcke stehen sich dabei unversöhnl­ich gegenüber, denen die Mehrheit zum Regieren fehlt – und auch der Wille, sich zusammenzu­raufen. Die bisher regierende­n Sozialdemo­kraten der PD hatten nicht einmal 19 Prozent erreicht und wollten weder mit dem einen noch mit dem anderen „Wahlsieger“zusammenar­beiten: Die Fünf-SterneProt­estbewegun­g war mit mehr als 32 Prozent stärkste Einzelpart­ei geworden. Das Mitte-Rechts-Bündnis, zu dem neben Matteo Salvinis Lega auch die Forza Italia von Ex-Ministerpr­äsident Silvio Berlusconi gehört, kam auf rund 37 Prozent und hätte ebenfalls Unterstütz­ung von außen gebraucht. Diese hatte ihnen allerdings die Fünf-Sterne-Bewegung versagt. Sie wollte, dass erst Berlusconi aus der Allianz ausscheide­t.

Die Lega und die Fünf Sterne hatten am Montag bereits zu verstehen gegeben, dass sie der vom Präsidente­n angedachte­n „neutralen Regierung“nicht das Vertrauen ausspreche­n wollen. Sie forderten stattdesse­n eine Neuwahl am 8. Juli.

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