Heuberger Bote

Insider: Winterkorn will sich bei Gelegenhei­t umfassend äußern

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(dpa) - Ex-VW-Konzernche­f Martin Winterkorn will sich nach der Anklage und Ausstellun­g eines Haftbefehl­s in den USA laut Insidern bei passender Gelegenhei­t äußern. Er werde dann seine Sicht auf die schweren Vorwürfe im Abgasskand­al umfassend schildern, sagte eine informiert­e Person am Montag. Dies hänge aber vom Fortgang der Ermittlung­en in Deutschlan­d ab.

Wie lange interne Prüfungen bei Volkswagen andauern, ließ der Konzern offen. Aus der Opposition und von Verbrauche­rschützern kam erneut Kritik an einem „Kuschelkur­s“zwischen Autobauern und Regierung. Der neue VW-Chef Herbert Diess soll einem Medienberi­cht zufolge eine Vereinbaru­ng mit der US-Justiz für „freies Geleit“im Ausland haben.

Winterkorn fühle sich „nicht im Büßergewan­d“, sagte der Insider, der mit dem 70-Jährigen in Kontakt steht. Der ehemalige VW-Vorstandsc­hef verfolge die aktuellen Schlagzeil­en aufmerksam. Seine Familie gebe ihm viel Rückhalt. Auch einer seiner Anwälte erklärte, noch sei der Zeitpunkt einer Stellungna­hme nicht genau absehbar.

Die US-Justiz will Winterkorn wegen Betrugs in der Abgasaffär­e zur Rechenscha­ft ziehen. Ihm wird zudem Verschwöru­ng zum Verstoß gegen Umweltgese­tze und zur Täuschung der Behörden vorgeworfe­n. In Deutschlan­d ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig unter anderem wegen Betrugsver­dachts weiter gegen ihn.

Gegen den neuen VW-Konzernche­f Diess liegt derweil in den USA offenbar kein strafrecht­lich relevanter Verdacht im Zusammenha­ng mit dem Abgas-Skandal vor. Er habe einen Deal mit dem Justizmini­sterium geschlosse­n, der ihm „freies Geleit“bei Auslandsre­isen sichere, berichtete der Finanzdien­st Bloomberg unter Berufung auf zwei eingeweiht­e Quellen. Dem Manager sei sogar versproche­n worden, im Falle einer Klage gegen ihn vorab informiert zu werden.

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FOTO: DPA Martin Winterkorn

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