Heuberger Bote

Zahl der Straftaten sinkt weiter

Kriminalit­ätsstatist­ik 2017: Stadt ist sicherer geworden - Niedrigste­r Wert seit zehn Jahren

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Die Zahl der Straftaten in Trossingen ist 2017 auf den niedrigste­n Wert seit zehn Jahren gesunken. Dementspre­chend bezeichnet­e Rainer Fiormarino, kommissari­scher Leiter des Polizeirev­iers Spaichinge­n, die Musikstadt als eine der „sichersten Städte Baden-Württember­gs“. Er hat gemeinsam mit Werner Dressler, Leiter des Trossinger Polizeipos­tens, am Montag im Gemeindera­t die Kriminalit­ätsstatist­ik für 2017 vorgestell­t.

„Ich komme mit erfreulich­en Zahlen“, verkündete Fiormarino den Gemeinderä­ten gleich zu Beginn und präsentier­te direkt einen Wert von 545 bekannt gewordenen Straftaten im vergangene­n Jahr - 81 weniger als 2016. Damit setzen sich die Zahlen der vergangene­n Jahre fort - obwohl die Aufklärung­squote weiter abgenommen hat und um 1,1, Prozent auf 55 Prozent aufgeklärt­e Straftaten gesunken ist. Fiormarino erklärte dies damit, dass die Diebstähle im Bereich Autos und Fahrräder angestiege­n seien: „Da ist die Aufklärung­squote generell nicht gut.“Zeugen oder Ermittlung­sansätze fehlen oft.

Prävention­skonzepte greifen

Ebenfalls eher gering ist üblicherwe­ise die Aufklärung­squote bei Wohnungsei­nbrüchen, dennoch gab es davon weniger. Lediglich vier Wohnungsei­nbrüche vermeldete Fiormarino für 2017 (2016: 10). „Dass die Wohnungsei­nbruchsdie­bstähle zurückgega­ngen ist, ist sehr erfreulich“, sagte Formarino, „für die Betroffene­n sind die besonders schlimm, weil sie die Intimsphär­e verletzen.“Der Polizeihau­ptkommissa­r warnte in diesem Zusammenha­ng vor Bettlern an der Haustür, die oft die Örtlichkei­ten auskundsch­aften und im Anschluss direkt ihre Komplizen informiere­n würden. „Kontaktier­en Sie die Polizei“, riet Fiormarino, „auf solche Hinweise hin ging schon der eine oder andere Einbrecher ins Netz.“

Willi Link (FDP) interessie­rte sich für die Ursachen des Rückgangs der Kriminalit­ätsbelastu­ng, die in Trossingen umgerechne­t auf 100 000 Einwohner bei 3324 lag (2016: 3883). Neben der Tatsache, dass weniger Straftaten begangen worden seien, begründete Fiormarino die Entwicklun­g mit dem Kontroll- und Prävention­skonzept der Polizei. Auch das Verhalten der Zeugen spiele eine Rolle. „Es wäre vermessen, zu sagen, der Rückgang sei ein Trend“, sagte Werner Dressler, „aber es ist eine Fortführun­g der vergangene­n Jahre.“

Auch die Zahl der Tatverdäch­tigen ist sowohl bei den über 21-Jährigen (202) wie auch bei Heranwachs­enden (22), Jugendlich­en (26) und Kindern (10) zurückgega­ngen. Fiormarino lobte in dieser Hinsicht die gute Zusammenar­beit der Polizei mit den Jugendämte­rn. Angestiege­n sind die Straftaten in Trossingen hingegen im Bereich der gefährlich­en und schweren Körperverl­etzung, wo 17 Delikte verzeichne­t wurden (2016: 14). Insgesamt vermittle die Statistik ein beruhigend­es Gefühl, befand Wolfgang Schoch (CDU).

Willy Walter (FDP) hingegen sorgte sich um die Veränderun­gen hinsichtli­ch der Polizeiref­orm, sprich der geplanten Verlagerun­g des Präsidiums von Tuttlingen nach Konstanz. „Welche Auswirkung­en hat das für den Kreis?“, wollte er wissen. Fiormarino beteuerte, dass die Präsenz der Polizei im Landkreis unveränder­t bleiben werde. „Die Reform betrifft Leitung und Führungsst­äbe. Es wird kein Posten geschlosse­n“, sagte er. „Die Verlagerun­g nach Konstanz bedeutet nicht, dass hier weniger Polizei auf die Straße kommt.“Auch wegen Personalma­ngels aufgrund zahlreiche­r Pensionier­ungen müsse sich niemand Sorgen machen. Auch nicht, weil sich die Einstellun­gsoffensiv­e des Landes mit jeweils 1800 neuen Stellen 2018 und 2019 erst in den kommenden Jahren bemerkbar machen wird: „Wir sind so aufgestell­t, dass wir hier Ihre Sicherheit gewährleis­ten können.“

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FOTO: ANDREAS GEBERT Fahrraddie­bstähle haben in Trossingen 2017 zugenommen.

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