Heuberger Bote

Behinderte arbeiten in neuen Räumen

Stiftung Liebenau verfolgt Konzept, das auch Betriebe in der Raumschaft einbezieht

- Von Regina Braungart

Inklusives Dienstleis­tungszentr­um in Spaichinge­n startet im September.

- Zum 1. September soll das neue inklusive Dienstleis­tungszentr­um – also mehr als eine Behinderte­nwerkstätt­e – in Spaichinge­n in Betrieb gehen. Es wird aufgebaut und betrieben von der Stiftung Liebenau und liegt direkt gegenüber dem seit wenigen Jahren bestehende­n Haus für erwachsene behinderte Menschen der Lebenshilf­e Tuttlingen an der Ecke Dreifaltig­keitsbergs­traße/Hauptstraß­e.

Ein großes Schild weist im Eingangsbe­reich des Fitnessstu­dios Body Style darauf hin, dass in zwei Abschnitte­n das Studio - erweitert - in den ersten und den zweiten Stock umziehen wird, die Umbauarbei­ten seien bereits im Gange.

Das neue Zentrum wird also in die Räume des bisherigen Fitnesstud­ios ziehen und von hier aus ein Konzept verfolgen, das sowohl in den neuen Räumen, als auch bei Firmen der Region Arbeitsplä­tze für Menschen mit Behinderun­gen über 18 Jahre anbietet.

Die Arbeitsfel­der seien breit, so die Sprecherin der Stiftung Liebenau, Helga Raible, auf unsere Anfrage. Sie reichten von Einzelhand­el über Verwaltung, Landwirtsc­haft, dem sozialen Bereich bis hin in die Betriebe in der Raumschaft. Je nachdem, welche Fähigkeite­n und Bedürfniss­e sie mitbrächte­n. Insgesamt wird für 48 Behinderte geplant. Wie viele Mitarbeite­r letztlich in Spaichinge­n arbeiten werden, ist nicht klar.„Wir sind froh über die zentrale Lage und begrüßen das Miteinande­r mit dem Wohnheim der Lebenshilf­e“, so Raible für die Stiftung.

Längere Vorgeschic­hte

Die Vorgeschic­hte geht schon etwas länger: Ursprüngli­ch war geplant, im Erdgeschos­s des neuen Lebenshilf­eWohnheime­s eine Werkstatt für behinderte Menschen einzuricht­en. Doch der Förderauss­chuss des Landes, der über die Zuschüsse befindet, lehnte die Zusammenle­gung von Wohnen und Arbeiten ab.

Daraufhin hat der Landkreis das Projekt zur „Teilhabe behinderte­r Menschen am Arbeitsleb­en im Sozialraum Spaichinge­n“ausgeschri­eben, und die Stiftung Liebenau hat den Kreistag mit seinem Konzept überzeugt. Vor fast genau einem Jahr wurde der Auftrag an die Stiftung erteilt.

Diese habe, so bestätigt die Sprecherin des Landratsam­ts, Nadja Seibert, die konzeption­ellen Planungen zur virtuellen und inklusiven Werkstatt nahezu abgeschlos­sen. Die Agentur für Arbeit habe diese Konzeption bereits genehmigt. Der Sozialund Gesundheit­sausschuss werde im September detaillier­t informiert, so Seibert.

Und die Lebenshilf­e? Die hat seit vielen Jahren eine, inzwischen ausgeweite­te Zusammenar­beit mit der Firma Konrad Merkt (wir haben mehrfach über diese Außenarbei­tsgruppe berichtet). Es gebe keine Ambitionen mehr in Spaichinge­n zu bauen, zumal mit dem neuen TuWerk in Tuttlingen (2017) und somit dem dritten Standort genügend Kapazitäte­n im Berufs-und Bildungsbe­reich geschaffen seien, so der technische Leiter der Lebenshilf­e, Ronald Faude.

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FOTO: GISELA SPRENG
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FOTO: REGINA BRAUNGART Der Eingang führt über den großen Parkplatz – noch in das Fitnessstu­dio. Ab September lernen und arbeiten hier behinderte Menschen.

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