Autozulieferer SHW auf Wachstumskurs
Zeit der Konsolidierung soll laut Unternehmenschef Frank Boshoff vorbei sein
(sz) - Punktlandung für den Automobilzulieferer SHW aus Aalen (Ostalbkreis). Mit einem Umsatz von 401 Millionen Euro und einem Gewinnmarge vor Steuern und Abgaben von 10,3 Prozent liegt das Unternehmen minimal über den angepeilten Zielen für das Geschäftsjahr 2017, wie der Vorstandsvorsitzende Frank Boshoff auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Heidenheim laut Pressemitteilung sagt.
Boshoff sprach demnach vor den versammelten Aktionären von einem Jahr des Übergangs und der Weichenstellungen. Mit der Übernahme der Lust Hybrid-Technik habe die SHW ihre Wertschöpfungskette im Bereich elektrisch angetriebener Pumpen optimiert und so die eigene Wettbewerbsposition in dem Geschäftsfeld der Elektromobilität gestärkt.
Rückenwind gibt dem Automobilzulieferer auch ein kürzlich ergatterter Großauftrag. SHW soll als Systemlieferant von Elektropumpen für ein Automatikgetriebe liefern – für einen Umsatz über die fünfjährige Laufzeit von insgesamt 80 Millionen Euro. Die elektrischen Getriebeölpumen sollen an einem der ausländischen SHW-Standorte montiert werden. Der Produktionsstart sei für das Jahr 2020 vorgesehen.
Im Geschäftsbereich Bremsscheiben werde sich das Aalener Unternehmen auf Leichtbau-Verbundbremsscheiben fokussieren – ein Wachstumsfeld. Boshoff verwies dabei auf einen Zusatzauftrag über die Lieferung von Verbundbremsscheiben mit einem Umsatz über die gesamte Laufzeit von mehr als 80 Millionen Euro. Den Namen des Auftraggebers selbst nannte Boshoff nicht, nur dass es ein renommierter europäischen Fahrzeughersteller sei und dass die Bremsen zum Teil auch in Elektrofahrzeugen zum Einsatz kämen.
Um das eigene Produktprofil zu schärfen, habe man die 51-prozentige Beteiligung an einem Joint-Venture mit dem chinesischen Bremsenhersteller SHW Longji Brake Discs verkauft, heißt es weiter. Zudem habe SHW über einen Konsortialkreditvertrag über 80 Millionen Euro die Möglichkeit für zukünftige Zukäufe von Unternehmen.
Mehr Investitionen
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2018 sagte Boshoff, dass die SHW nach zwei Jahren der Konsolidierung wieder auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren werde. So rechnet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr mit einem deutlichen Wachstum und peilt demnach einem Umsatz zwischen 450 und 470 Millionen Euro an beziehungsweise eine Gewinnmarge vor Steuern und Abgaben in einem Bereich von elf oder zwölf Prozent.
Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Märkte in China und Nordamerika sowie der Errichtung des neuen Produktionsstandortes in Rumänien plant das Unternehmen nach eigenen Angaben in diesem Jahr mit Investitionen in einer Größenordnung von etwa 35 bis 37 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 34,6 Millionen Euro.
Ferner wurde auf der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie beschlossen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 31,7 Prozent des Jahresergebnisses.