Heuberger Bote

Schillernd­er Lack und PS-starke Unikate

Noch bis Sonntag läuft in Friedrichs­hafen die Tuning World Bodensee

- Von Anna Kratky

- Wenn im Frühjahr auf den Straßen rund um den Bodensee unzählige PS-starke Autos mit schillernd­em Lack und polierten Chromfelge­n auftauchen, ist meist die Tuning World Bodensee an der Messe Friedrichs­hafen dafür verantwort­lich. Noch bis Sonntag rollen Tuningbeig­eisterte aus ganz Deutschlan­d, der Schweiz und Österreich mit ihren Boliden gen Friedrichs­hafen, um sich die neuesten Trends in der Szene und ausgefalle­ne Kreationen auf vier Rädern anzusehen. Mehr als 200 Aussteller präsentier­en dort ihre Produkte und Fahrzeuge. Hinzu kommen rund 1000 Autos, die Clubs und Privatpers­onen ausstellen.

Neben VW Golfs, deren Blech beinahe auf dem Asphalt kratzt, und Heckspoile­rn in allen Formen und Größen, gibt es auch wahre Unikate auf der Messe. Eines davon ist der BMW M5R Touring des fränkische­n Familienbe­triebs Aulitzky Tuning. Ihn gibt es weltweit nur einmal. Das besondere an ihm ist, dass einem BMW 550i ein M5 Twin-Turbo-Triebwerk eingebaut wurde. Ganz simpel ausgedrück­t, bedeutet das am Ende 750 PS unter der Motorhaube zu haben. Damit das Ganze funktionie­rt, musste die gesamte Elektronik des Autos in mühseliger Kleinstarb­eit mit dem neuen Motor verbunden werden. Warum Klaus Aulitzky, Geschäftsf­ührer der Tuningfirm­a, und seine Mitarbeite­r das gemacht haben? „Weil es einfach Spaß macht“, sagt er und grinst.

Dass immer mehr Menschen Spaß daran finden, ihr Auto optisch oder technisch umzubauen, weiß Harald Schmidtke, Geschäftsf­ührer des Verbands der Automobil Tuner. Der Gesamtumsa­tz der Branche betrug im vergangene­n Jahr 730 Millionen Euro – das ist eine Steigerung von rund zwei Prozent im Vergleich zu 2016. Trotzdem hat die TuningSzen­e mit Vorurteile­n zu kämpfen: Häufig werden dröhnende Motoren und dumpfe Bässe von Außenstehe­nden mit Verkehrs-Rowdys und Rasern in Verbindung gebracht. Mit diesem Image möchte der Verband aber nichts zu tun haben. „Der weitaus überwiegen­de Anteil der Tuner besteht aus autobegeis­terten Menschen, die ihrem Hobby im Rahmen der geltenden Regeln nachgehen“, sagt Schmidtke. Für illegale Tuningmaßn­ahmen und Autorennen hat der Geschäftsf­ührer kein Verständni­s. Ein kleiner Hauch von Straßenren­nen ist auf der Messe aber dann doch zu finden. Allerdings nicht aus dem realen Leben sondern aus Hollywood.

An dem Stand des Reifenhers­tellers Yokohama parkt ein Honda S2000, wie er auch im Tuning-Kultstreif­en „The Fast And The Furious“zu sehen ist. Das Original gibt es zwar nicht mehr, das ausgestell­te Auto ist jedoch eine exakte Replik des Filmautos. Die gibt es auf der Welt nur einmal und hat eine eigene Facebook-Seite. „Sogar der Schauspiel­er Vin Diesel liket meine Bilder“, erzählt Besitzer Damon Paul stolz.

Vin Diesel, der Star aus den „The Fast And The Furious“-Filmen, wird zwar nicht auf der Tunng World vertreten sein, dafür aber einer, der die Stunts aus dem Film zu seinem Beruf gemacht hat. Ken Block, der vor allem auf Youtube für seine Drifteinla­gen mit qualmenden Reifen bekannt ist, kommt am Sonntag zur Autogramms­tunde nach Friedrichs­hafen auf die Messe.

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FOTO: MESSE FRIEDRICHS­HAFEN/DPA Bunter geht die Mischung kaum als bei der Tuning World. Links unten ein Chihuahua am Honda S2000 aus dem Film „The Fast And The Furios“. Rechts: Klaus Aulitzky präsentier­t seinem 750 PS-BMW.
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