Isle of Dogs: Kalte Schnauzen mit weichen Herzen
Sie heißen Boss und Chief, Duke und King und Rex. Es sind Hunde, aber sie sprechen (im Original) mit der Stimme von Bill Murray, Bryan Cranston, Jeff Goldblum, Bob Balaban und Edward Norton. Was der diesjährigen Berlinale zu einer veritablen Star-Bilanz verholfen hat, ist gerade der besondere Reiz dieses Trickfilms freilich nur im O-Ton. Der Inhalt ist schnell erzählt: Japan wird von einem Diktator beherrscht, der hart durchgreift, als die Hundegrippe sein Land bedroht. Die infizierten Tiere werden auf der Isle of Dogs interniert. Leider ist auch Spots dabei, der Lieblingshund von Atari, dem Sohn des Diktators. Der Junge findet mithilfe der wilden Köter seinen Hund wieder, und Japan wird durch den Mut einer Amerikanerin von der Grippe befreit.
Mag die Geschichte auch ziemlich schlicht sein, so kann man sich dem Charme der pelzigen Freunde schwerlich entziehen. Wes Anderson ist spätestens seit „Grand Budapest Hotel“für knallbunte Popmärchen bekannt. Nun wollte er sich mit diesem Animationsfilm vor dem japanischen Meister Akira Kurosawa verneigen. Ob das mit der Story allerdings so richtig gelungen ist, darf bezweifelt werden. Denn nach der Berliner Premiere wurden kritische Stimmen laut, die die Idee, dass ausgerechnet eine amerikanische Austauschschülerin Japan rettet, nicht besonders subtil fanden.