Daniel Link führt die Bäcker-Innung
Er folgt seinem Vater Dietmar Link als Obermeister – Vortrag zur Situation der Bäcker
(pm) - Neben dem Referat von Geschäftsführer Andreas Kofler, Landesinnungsverband für das Württembergische Bäckerhandwerk, zur Situation des Bäckerhandwerks, standen vor allem die Neuwahlen im Fokus der Jahreshauptversammlung der Bäcker-Innung Tuttlingen-Rottweil.
Bei den Neuwahlen wurde Daniel Link, Trossingen, einstimmig zum neuen Obermeister gewählt. Im Amt des Stellvertreters wurde Marc Schneckenburger aus Tuttlingen, ebenfalls einstimmig, bestätigt. Für das scheidende Vorstandsmitglied Reinhard Bailer, Immendingen, wurde Tobias Licht, Dürbheim, neu in die Vorstandschaft der Innung gewählt.
In ihren Ämtern bestätigt wurden: Lehrlingswart Albert Hengstler, Deilingen, und die Vorstandsmitglieder Martina Heinz, Tuttlingen, Armin Rumez, Aichhalden, und Gunter Haffa, Rietheim-Weilheim. Des Weiteren folgten die Wahlen in den einzelnen Ausschüssen.
Präsident Gotthard Reiner ehrte die beiden scheidenden Ehrenamtsträger Dietmar Link und Reinhard Bailer seitens der Handwerkskammer Konstanz mit der Goldenen beziehungsweise Silbernen Ehrennadel. Seitens des Landesinnungsverbandes für das Württembergische Bäckerhandwerk wurde ebenfalls die Goldene Ehrennadel an die Geehrten verliehen.
Zuvor war der scheidende Obermeister Dietmar Link, Trossingen, auf die Entwicklungen des Bäckerhandwerks in der Region eingegangen sowie auf die zahlreichen Innungsaktivitäten. Der in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Konstanz initiierte Workshop „Startklar – aktiv und erfolgreich in die Ausbildung“sei ein voller Erfolg geworden. Ebenso erfolgreich verlief auch die Brot- und Brötchenprüfung. Im Projekt „Bäckerausbildung“wurde ebenfalls gemeinsam mit der Handwerkskammer Konstanz die Praktikumsplatzermittlung für Flüchtlinge erfolgreich abgeschlossen. Nachfolgend gab der Obermeister einen Rückblick seiner insgesamt 18-jährigen Obermeistertätigkeit, in die unter anderem auch die erfolgreiche Fusion der beiden Bäcker-Innungen aus Tuttlingen und Schramberg-Oberndorf-Sulz fiel.
Von guten finanziellen Verhältnissen wusste auch Geschäftsführer Kurt Scherfer zu berichten. Nachfolgend wurden die Jahresrechnung wie auch der Haushaltsplan jeweils einstimmig verabschiedet.
Regionalität als Trumpfkarte
Um besser im Markt bestehen zu können, sieht Verbandsgeschäftsführer Andreas Kofler – im Rahmen seines Vortrags - die Regionalität als eine große „Trumpfkarte“für das Bäckerhandwerk. Diese gilt es natürlich dann auch auszuspielen, so Kofler weiter.
Allerdings sieht er deutliche Wettbewerbsverzerrungen im Bereich der EEG-Umlage. Diese Umlage ist Bestandteil des ErneuerbareEnergien-Gesetzes (EEG), das im Jahre 2003 durch die Bundesregierung verabschiedet wurde. Im Gegensatz zu großen Backindustriebetrieben, die besonders viel Strom benötigen oder in starkem internationalen Wettbewerb stehen und dadurch teilweise von der Umlage befreit sind, zahle der handwerklich produzierende Bäcker die volle Umlage. Dadurch entstehe auch eine „Strompreisdiskriminierung“von privaten Anwendern und mittelständischen Unternehmen, die die Preisvorteile der großen Stromkunden mitfinanzieren müssten.
Ebenso gelte es auch dem drohenden Facharbeitermangel entgegenzuwirken. Insofern müsse noch mehr unternommen werden, um geeigneten Nachwuchs zu finden. Denn Bäcker sei, so Kofler, „ein vielseitiger, interessanter und kreativer Beruf, der vor allem auch eins bietet: eine Jobgarantie“.