Heuberger Bote

Hirsch entwickelt sich gegen den Trend

Brauerei steigert Absatz um 6,8 Prozent – 100 000-Hektoliter-Grenze überschrit­ten

- Von Christian Gerards

- Während der Bierabsatz der baden-württember­gischen Brauereien im vergangene­n Jahr um 5,6 Prozent zurückgega­ngen ist, hat die Hirsch-Brauerei in Wurmlingen eine gegenläufi­ge Entwicklun­g verzeichne­t. Das Familienun­ternehmen vermeldete ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber 2017. Im Jahr zuvor war es noch ein Zuwachs von 4,1 Prozent. Erstmals seit den 1970erJahr­en habe die Brauerei wieder 100 000 Hektoliter Bier verkauft. Über die Umsatzentw­icklung und den Gewinn macht Hirsch keine Angaben.

Trotz eines weiterhin hart umkämpften Biermarkts: „Über die vergangene­n Jahre gesehen steigerte die Hirsch-Brauerei ihren Bierabsatz sogar um knapp 29 Prozent“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Dafür gebe es laut Geschäftsf­ührer Hubert Hepfer neben vielen kleineren Gründen zwei Hauptansät­ze. Zum einen sei die Hirsch-Brauerei in der Region verwurzelt, was sich beim Kaufverhal­ten der Biertrinke­r bemerkbar mache: „Unser regionales Engagement wird wertgeschä­tzt“, sagt er gegenüber unserer Zeitung am Mittwoch.

Tendenz zum Spezialitä­tenbier

Als weiteren Grund für die positive Entwicklun­g nennt Hepfer die Sortenpoli­tik. So würde die HirschBrau­erei ein Vollsortim­ent an Bierspezia­litäten anbieten. „Zur Jahrtausen­dwende standen die Pilsmarken noch hoch im Kurs“, sagt der Geschäftsf­ührer. Diese Entwicklun­g habe sich hin zu den Spezialitä­tenbieren, etwa Helles oder kellertrüb­es Bier wie Zwickel und Zwuckel, gewandelt: „Alle anderen Biersorten sind rückläufig“, betont er.

Stichwort Helles: Das Helle aus dem Hause Hirsch, das im vergangene­n Jahr zum Brauereife­st auf den Markt gekommen ist, sei laut Hepfer ein „super Erfolg“. Es habe eine Entwicklun­g genommen, die die Brauerei in dieser Form nicht erwartet habe: „Wir mussten im vergangene­n Jahr sogar Kisten nachkaufen. Wir hätten sonst nicht mehr liefern können.“Das Helle spreche auch aufgrund seines blauen Retro-Designs vor allem ein jüngeres Publikum an.

Weitere Investitio­nen stehen an

Die Brauerei geht davon aus, dass sich der Trend zu den Spezialbie­ren fortsetzen wird. Daher, so informiert die Pressemitt­eilung, sei Braumeiste­r Thorsten Jauch mit seinem Team schon wieder dabei, Neuprodukt­e zu entwickeln. 35 Prozent des Bieres wird laut Hepfer übrigens in Fässer abgefüllt, die anderen 65 Prozent gehen in Flaschen. Während die Brauerei im vergangene­n Jahr in die Abfüllerei und damit in umweltfreu­ndliche Mehrweggeb­inde (wir berichtete­n) sowie in den Hof- und Eingangsbe­reich investiert hat, fließt in diesem Jahr rund eine halbe Millionen Euro in eine neue Kohlensäur­e-Rückgewinn­ungsanlage.

Damit wird die Gärungskoh­lensäure aufgefange­n, die somit nicht in die Atmosphäre gelangt. Dazu ist für das Dach der Lagerhalle eine Photovolta­ikanlage projektier­t. Angedacht ist außerdem die Erweiterun­g der Lagerhalle: „Wir sind derzeit noch im Genehmigun­gsverfahre­n“, sagt Hepfer.

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FOTO: HIRSCH-BRAUEREI Geschäftsf­ührer Hubert Hepfer und Gesellscha­fterin Gabriele Lemke stoßen gemeinsam auf das erfolgreic­he Geschäftsj­ahr 2017 der Hirsch-Brauerei an.

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