Volksbank geht neue Wege
Veränderungen und bleibend gute Ergenisse – Joey Kelly als Stargast
- Kontinuität und Veränderungen spiegeln sich in der Generalversammlung der Volksbank Trossingen am Freitagabend im Konzerthaus: Die Kontinuität zeigt sich vor allem im erneut guten Ergebnis mit einer Dividende von vier Prozent; Veränderungen haben sich vor allem – aber nicht nur – im Personalbereich ergeben, wie aus dem Bericht des Vorstandsvorsitzenden Michael Weisser hervorging.
„Stargast“der gut besuchten Generalversammlung war diesmal Joey Kelly, der verriet, dass er bei der Kelly-Family der einzige gewesen sei, der nicht mitsang, sondern nur die Lippen bewegte, und der über seine Abenteuer als Extrem- und Ausdauersportler berichtete. Im August möchte er zu Fuß und ohne Geld von München nach Venedig wandern.
„Wer neue Wege gehen will, muss alte Pfade verlassen“, heißt es auch im Geschäftsbericht 2017. Größte Personalveränderung bei der Volksbank Trossingen war 2017 das Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden Franz-Josef Jaumann in den Ruhestand und der Eintritt von Stefan Kern in den Vorstand. Auch sonst gab es weitere – geplante und ungeplante – Personaländerungen, die aber insgesamt, so Michael Weisser, gut über die Bühne gebracht werden konnten.
Dazu, so Weisser, kämen interne organisatorische und räumliche Veränderungen, die vor allem in den nächsten Monaten umgesetzt würden, die das Kundengeschäft aber nur am Rande tangierten.
Volksbank trennt sich von der Hausverwaltung
Eine weitere Veränderung ist die Trennung von dem Geschäftsfeld „Hausverwaltung“. Hintergrund der im März getroffenen Entscheidung sei „eine schwierige quantitative Personalsituation“gewesen: „Wir konzentrieren uns auf das, was wir sehr gut können, und wo wir auch entsprechendes Personal haben“, so Weisser.
Die insgesamt gute Entwicklung von Wirtschaft und Finanzmärkten, die Weisser eingangs seines Berichts skizzierte, konnte selbst durch politische Turbulenzen rund um Trump und Brexit kaum eingetrübt werden. Für die Volksbank Trossingen bedeutete dies im Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Bilanzsumme um 4,8 Prozent auf rund 231 Millionen Euro. Dazu hat nicht zuletzt der Zuwachs der Einlagen der Kunden um 8,2 Millionen Euro (Zuwachs von fünf Prozent) beigetragen. Das betreute Kundenvolumen beträgt 235 Millionen Euro und wurde um 6,6 Prozent gesteigert. Die Summe der an Kunden vergebenen Kredite – vor allem zur Wohnbau-Finanzierung – ist noch deutlicher gestiegen, nämlich um 10,5 Millionen Euro, das heißt um 10,3 Prozent. Nicht zuletzt deshalb hat sich auch der Zinsüberschuss wieder leicht um 1,5 Prozent erhöht.
Zwar sind auch die Personal- und Sachaufwendungen wieder gestiegen (unter anderem wegen Fort- und Weiterbildungen). Dennoch beträgt der Jahresüberschuss 598 000 Euro (Vorjahr: 589 000 Euro). Im gleichen Maße wie die Bilanzsumme hat die Bank auch ihr Eigenkapital um rund 4,6 Prozent erhöht. Mit einer Kapitalrendite (Ergebnis nach Steuern / Eigenkapital) von 4,5 Prozent könne man wieder „sehr zufrieden“sein. Vorstand und Aufsichtsrat empfah- len eine Dividende von vier Prozent.
Zu viel Bürokratie
Deutliche Worte fand Michael Weisser zum Thema „Regulatorik“: Wie die Verwerfungen des Jahres 2008 gezeigt hätten, sei eine Regulierung und Beobachtung der Finanzinstitute zwar gut und richtig. Doch nähmen sie mittlerweile einen Umfang an, der für „Finanzinstitute unsere Größe, aber auch bei größeren Einheiten existenzgefährdend“sei. Hier müsse die Politik endlich gegensteuern.
Dennoch blickt Weisser auch der weiteren Entwicklung der Volksbank Trossingen „mit Zuversicht“entgegen: Erste Hochrechnungen für 2018 ergäben zwar ein schwächeres Ergebnis als im Vorjahr, aber immer noch ein „gutes Niveau“.
Und auch das ist eine Neuerung: Die Bewirtung zur Generalversammlung haben diesmal Mitglieder der Handball-Spielgemeinschaft (HSG) Baar von TG Trossingen, TG Schura und TV Talheim übernommen. So hatten die Mitarbeiter Gelegenheit, den Abend zu genießen und mit Joey Kelly ins Gespräch zukommen, der sich nach seinem Vortrag unter die Gäste mischte.