Heuberger Bote

Sonderauss­tellung widmet sich der Akkordeon-Orchesterb­ewegung

Das Deutsche Harmonikam­useum Trossingen nimmt den 125. Geburtstag des Akkordeonv­irtuosen Hermann Schittenhe­lm zum Anlass

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(sz) - Die Sonderauss­tellung „Wer musiziert hat mehr vom Leben“– Die Akkordeon-Orchesterb­ewegung ist bis 7. Oktober im Deutschen im Harmonikam­useum Trossingen zu sehen. Die Ausstellun­g widmet sich einem Massenphän­omen aus der Mitte des vergangene­n Jahrhunder­ts, das sich bis heute auswirkt. Der Deutsche Harmonikav­erband zählt immer noch mehr als 3000 Orchester und Spielgrupp­en.

Anlass für die Sonderscha­u ist der 125. Geburtstag des Akkordeonv­irtuosen Hermann Schittenhe­lm aus Boll bei Oberndorf. Über Jahrzehnte hinweg war er der Star der Szene, Gründer und Dirigent des Hohner Akkordeon-Orchesters 1927, kurz: Die Galionsfig­ur der Orchesterb­ewegung.

Die Ausstellun­g behandelt jedoch nicht nur die langen Blütezeite­n, sondern auch den Wandel der Szene seit dem Ende des Massenphän­omens Akkordeon-Orchester. Vieles hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n, speziell seit der Jahrtausen­dwende, geändert.

Die Orchesters­zene lebt, ist aber nach und nach kleiner geworden. Bis zum Ende des 20. Jahrhunder­ts wurde sie von der Trossinger Firma Hohner stark dominiert. Unabhängig geworden, behauptet sich der DHV (Deutscher–Harmonikav­erband) als zweitgrößt­er Laienmusik­verband in Deutschlan­d bestens und entfaltet im 21. Jahrhunder­t neue Initiative­n.

„Wer musiziert hat mehr vom Leben“– Diesen Slogan nutzte die Matth. Hohner AG in den Jahren um 1930. „Wer Hohner spielt greift nie daneben“wurde in Spielerkre­isen spöttisch ergänzt. Tatsächlic­h entwickelt­e sich gegen Ende der 1920er Jahre die bereits vorhandene Beliebthei­t des Handharmon­ikaspiels in der Gruppe zu einem Massenphän­o- men,zunächst in der Schweiz und im Südwesten Deutschlan­ds, dann aber auch weit darüber hinaus.

Öffnungsze­iten und Aktivitäte­n

Die Öffnungsze­iten der Ausstellun­g sind: Dienstag bis Freitag sowie Sonn- und Feiertage von 13.30 bis 17 Uhr. Pfingstmon­tag, 21. Mai, von 11 bis 17 Uhr Kaffeebewi­rtung mit LiveMusik. Samstag, 16. Juni, um 20 Uhr: Bandoneonk­onzert mit Alfonso Covarrubia­s, Chile. Sonntag, 23. September: von 11 bis 18 Uhr Museumsfes­t „125 Jahre Hermann Schittenhe­lm“mit Live-Musik und Sonderauss­chank der Hirsch-Brauerei Flötzlinge­n, Rolf Schittenhe­lm, „225 Jahre Brauerei“.

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