Verein für Pilzkunde
Der Verein für Pilzkunde lädt am Sonntag, 27. Mai, zur pilzkundlichen Lehrwanderung ein. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Hauptbahnhof in Tuttlingen. Weitere Infos gibt es im Internet unter
(pm) - Zur Diskussion um den Armutsbericht im Kreistag meldet sich die Offene Grüne Liste zu Wort. „Nein, dieser Armutsbericht ist nichts zum Abhaken und für die Schublade“, schreibt Sprecher Hans-Martin Schwarz in einer Stellungnahme. „Dass Teile der F-Fraktionen im Kreistag hier eine gewisse Empathie vermissen lassen und nur widerwillig die Fakten zu Armut und sozialen Missständen zur Kenntnis nehmen wollen, ist nicht nachvollziehbar.“
Clemens Maier, Kreisrat der Freien Wähler, hatte in einer Sitzung des Kreistags den Sinn des Armutsberichts hinterfragt. Der Landkreis könne ohne Bund und Land ohnehin wenig gegen Armut tun, so sein Argument.
Auch zu behaupten, dass der Landkreis außen vor ist bei der Problemlösung, sei einfach nicht richtig, so Schwarz weiter. Gerade für die 537 alleinerziehenden Elternteile (vorwiegend Frauen), die im Leistungsbezug stehen, kann der Landkreis je nach Sachlage aktiv werden. Das fängt an bei der Familienhilfe und endet bei der Unterstützung des Kreises unserer freien Träger für diesen Personenkreis wie Frauenhausverein, Kinderschutzbund, Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt etc. „Da kann ein Kreis viel oder wenig tun, insbesondere können Familienhelferinnen dazu beitragen, dass Alleinerziehende in Krisensituationen wieder Fuß fassen und sich die Armutsspirale nicht weiter dreht und Armut vererbt wird“, schreibt Schwarz.
Da das Jobcenter für Leistungsempfänger sich beim Landkreis selbst befindet, könne auch hier angesetzt werden, damit insbesondere die 770 sogenannten „Aufstocker“vernünftige Jobs bekommen, „von denen sie leben können und so aus dem Sozialleistungsbezug herauskommen“, sagt Schwarz weiter. Das Thema „Arm trotz Job“könne der Landkreis durchaus angehen, insbesondere durch Vermittlung fester Halbtags- und Vollzeitstellen anstatt Minijobs.
Schnellere Beratungstermine
Ein weiterer Punkt ist laut Schwarz die Schuldnerberatung, die im Landkreis von den Beratungsstellen am Landratsamt und bei der Diakonie (vom Landkreis finanziell gefördert) geleistet wird. Auch hier kann weniger oder mehr vom Landkreis getan werden. „Es ist schon ein Unterschied, ob ein überschuldeter Klient zwei Wochen oder drei Monate auf einen Beratungstermin warten muss“, meint Schwarz.
Und weiter: „Wir sollten hier keine egalitäre Haltung an den Tag legen, sonst können wir uns auch den Wohnungsgipfel im kommenden Herbst sparen.“Die OGL begrüßt auch, dass die Landkreisverwaltung sich mit dem Arbeitskreis Armut und den freien sozialen Trägern trifft. Dass in einem reichen Landkreis wie Tuttlingen 6600 Menschen Sozialleistungen benötigen, stellt für die Offene Grüne Liste im Kreistag eine der größten Herausforderungen dar, zumal „wir sehenden Auges in eine Altersarmut nie gekannten Ausmaßes reinschlittern, wenn die Rentenpolitik so bleibt“, so Schwarz.
Die OGL fordert die Kommunalpolitiker auf, in ihren Parteien in Bund und Land für eine Gerechtigkeitsund Sozialpolitik zu werden, die Menschen nicht arm macht.