Heuberger Bote

„Die Jugend überzeugen, hierzublei­ben“

Beim „Markt der Möglichkei­ten“in Denkingen werden Nachhaltig­keitstheme­n besprochen

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(cam) - Jugendlich­e sollten lieber hier bleiben, anstatt für Ausbildung und Arbeit die Heimat zu verlassen. Das ist einer von vielen Gedanken, den der Gemeindeve­rbund „N!-Region 5 G“am 9. Juni beim zweiten „Markt der Möglichkei­ten“in der Denkinger Mehrzweckh­alle zur Sprache bringen will. Unsere Volontärin Caroline Messick hat mit Rudolf Wuhrer, Denkingens Bürgermeis­ter und Mitglied des Nachhaltig­keitsverbu­ndes, gesprochen.

Was ist der „Markt der Möglichkei­ten“?

Beim „Markt der Möglichkei­ten“präsentier­t sich die Nachhaltig­keitsregio­n „N!-Region 5 G“, die aus den fünf Gemeinden Aldingen, Deißlingen, Frittlinge­n, Wellending­en und Denkingen besteht. Der Markt findet am 9. Juni zum zweiten Mal statt, anlässlich unseres 1200-jährigen Gemeindeju­biläums in der Mehrzweckh­alle in Denkingen. An Infostände­n stellen kleinere, mittlere und große Industrieb­etriebe aus der Gegend von circa 10 bis 18 Uhr eigene nachhaltig­e Projekte vor. Auch das Thema Ausbildung ist in diesem Jahr wichtig. Als Motto haben wir uns für „Wirtschaft trifft Jugend“entschiede­n. Und bei unserer „Nacht der Partizipat­ion“können dann die unterschie­dlichsten Themen rund um den Begriff Nachhaltig­keit in der Region diskutiert werden.

Also haben Sie es mit der Veranstalt­ung vor allem auf die Jugendlich­en abgesehen?

dungsplätz­e haben. Dafür müssen sie nicht unbedingt studieren oder in Ballungsrä­ume wie München oder Stuttgart ziehen, wo die Lebenshalt­ungskosten ziemlich hoch sind. Wir wollen die Jugendlich­en davon überzeugen, hierzublei­ben.

Haben Sie Angst, dass die Jugend der Region den Rücken kehrt?

Nein, davor habe ich keine Angst. Natürlich haben die Ballungsze­ntren eine große Anziehungs­kraft, dafür hat unsere ländliche Region hier andere Qualitäten. Hier kann man sich noch ein Haus leisten und außerdem genauso gutes Geld verdienen wie in den Großstädte­n. Und dank der globalen Vernetzung kann man auch von den hiesigen Betrieben aus Kontakte in der weiten Welt knüpfen. Aber wir wollen mit dem „Markt der Möglichkei­ten“ja nicht nur Jugendlich­e ansprechen sondern auch die, die ihre Ausbildung bereits hinter sich haben. Der Denkinger weiß zum Beispiel vielleicht nicht, was es in Wellending­en gibt und der Wellending­er hat keine Ahnung, was in Aldingen los ist. Die Leute sollen einfach kommen, weil wir einen Querschnit­t der Gewerbe- und Handwerksb­etriebe in der Region präsentier­en wollen, der hier nicht jedem bekannt ist.

Und dann gibt es noch „die Nacht der Partizipat­ion“. Welche Rolle spielen dabei die Besucher?

der „Nacht der Partizipat­ion“– so haben wir das Programm ab 18 Uhr genannt – können in verschiede­nen Foren an verschiede­nen Orten Themen wie Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum oder Klimaschut­z und zukunftswe­isende Energiesys­teme diskutiert werden. Dafür schnappen sich die einzelnen Diskussion­sleiter interessie­rte Besucher und nehmen sie mit in die Räumlichke­iten, in denen die Diskussion­srunden stattfinde­n. So verteilen sich die insgesamt fünf Foren zu Themen wie Existenzgr­ündung, Klimaschut­z und alternativ­e Wohnformen auf das Bürgerhaus, den Seniorentr­eff oder die Mehrzweckh­alle, damit alle in Ruhe diskutiere­n können.

Was verspricht sich der Gemeindeve­rbund von diesen Diskussion­sforen?

Für uns als Veranstalt­er des „Markts der Möglichkei­ten“ist das ein Experiment, mit dem wir Anregungen und Impulse liefern wollen. Es wird sicherlich Gespräche geben, die nicht zum Ende kommen werden, deshalb haben wir für das Veranstalt­ungsende auch mal ein „open end“geplant. Darunter kann ich mir das Thema „Mobilität“gut vorstellen oder „Wohnen im Alter“, das Bürgermeis­ter Butz am Beispiel von Frittlinge­n erläutern wird. Da können sich die Teilnehmer dann fragen:

Wäre das auch etwas für mich oder meine Gemeinde und sie sehen, wie es anderswo funktionie­rt. Es kann aber auch sein, dass unter den Foren Themen sind, für die sich niemand interessie­rt. Das nehmen wir Bürgermeis­ter als Diskussion­sleiter und die Podiumstei­lnehmer aus den hiesigen Unternehme­n dann sportlich.

Und inwiefern profitiert die „N! Region 5 G“davon?

Mit dem „Markt der Möglichkei­ten“wollen wir der Nachhaltig­keitsregio­n, also der „N! Region 5 G“ein Gesicht geben. Unsere Bemühungen um die nachhaltig­e Entwicklun­g der Gemeinden soll so ins Bewusstsei­n der Leute rücken. Und wer weiß – vielleicht nimmt der ein oder andere aus den Vorträgen und Diskussion­en ja die ein oder andere Anregung mit nach Hause.

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