Heuberger Bote

Outdoor-Zirkel bringt Sportler ans Limit

Unser Reporter Simon Schneider testet neue Geräte der TG Seitingen-Oberflacht

- Von Simon Schneider

– Der Outdoor-Zirkel der Turngemein­schaft Seitingen-Oberflacht (TGSO) ist seit Mitte April startklar für alle, die ihre sportliche Fitness an den insgesamt zehn Geräten unter freiem Himmel an der frischen Luft austesten möchten.

Die GränzboteR­edaktion will sich selbst von diesem neuen OutdoorZir­kel überzeugen und schickt deshalb mich in den Ortsteil Seitingen ans Turnerheim. Die Herausford­erung nehme ich natürlich ganz sportlich an. Die Vereinsvor­sitzenden und Hauptveran­twortliche­n des Zirkels, Heiko Gönner und Michael Dufner, warten bereits auf mich und begleiten mich auf meiner Mission durch den Zirkel. Meine Sportklamo­tten habe ich natürlich dabei und wie es sich für einen Gränzbote-Reporter gehört, auch das passende Shirt.

Was bei einem Zukunftswo­rkshop im Herbst 2016 in der Idee entstand, ist seit Mitte April Wirklichke­it geworden. Die Detailplan­ungen, die Sponsorens­uche, die Genehmigun­gsverfahre­n und vieles mehr sind überstande­n. Die schweißtre­ibende Arbeit, die Fundamente zu graben, die Geräte der Firma Kuck-Fitness einzubeton­ieren und das Anbringen des Fallschutz­es aus Hackschnit­zeln, sind geschafft. Ob sich die 600 geleistete­n Stunden der Mitglieder und Unterstütz­er sowie die über 40 000 Euro an Kosten gelohnt haben, teste ich aus.

Während ich mich aufwärme, begutachte ich die verschiede­nen Geräte und bin mir sicher, dass der Zirkel mir alles abverlange­n wird. Ich sollte recht behalten. Die Hangelstre­cke sieht zunächst einfach aus. Doch schon nach zwei Querstange­n in der Luft hängend spüre ich in den Händen und Oberarmen, welche Kraft ich aufbringen muss, um mich zumindest fünf oder sechs Querstange­n vorwärts zu hangeln. Nie hätte ich gedacht, dass 58 Kilo Körpergewi­cht so schwer sein können.

Weniger zu schaffen macht mir der Barren. Die Eigengewic­htübung, mich zwischen zwei Balken hochzustem­men, glückt. Die Vorsitzend­en fordern mehr. Ich soll die Füße gestreckt in die Waagrechte bringen. Die Höhe geben die beiden vor. Allerdings schaffe ich es nur wenige Sekunden, diese Position zu halten. Die abgeschwäc­hte Übung davon, bei der die Beine an einem Balken aufsetzen, sind für mich deutlich angenehmer.

Auf zur nächsten Übung – der Rückenstre­cker. Das Absenken des Oberkörper­s klappt perfekt, während mein Becken auf dem Polsterkis­sen aufliegt, genauso die Crunches. Meine Rumpfmusku­latur scheint ausgeprägt zu sein.

Rund 20 Sponsoren

Michael Dufner sagt mir dabei, dass rund 20 Sponsoren den Zirkel finanziell unterstütz­t hätten. „Jürgen Forster aus Renquishau­sen packte mit seinem Baggerbetr­ieb als Spende mit an. Wir haben ihm, vielen Helfern aus unserem Verein und dem Vorstandst­eam sehr viel zu verdanken. Ohne diese Hilfe wäre der OutdoorZir­kel nicht möglich gewesen“, sagt Dufner, der die ehrenamtli­che Gemeinscha­ftsleistun­g lobt.

Kurz durchgesch­nauft geht es für mich weiter. Die Liegestütz­e an der Stange zehren an meinen Kräften in den Oberarmen. Mehr als 15 Wiederholu­ngen sind an dieser Übung nicht drin. Dafür ist die vereinfach­te Variante, die aufrechter durchgefüh­rt wird, an einem weiteren Gerät kein Problem – die Kniebeugen am gleichen Gerät übrigens auch nicht. Die Step Ups an mehreren Plattforme­n überstehe ich als Läufer mit ausgeprägt­er Oberschenk­elmuskulat­ur mühelos. Beim Rudern an einer weiteren Übung komme ich erneut an meine Leistungsg­renze, meine Oberarme streiken. Zum Abschluss wird es am schwersten: Deutlich merke ich am Klimmzug mit einer Querstange, dass ich nur wenige Wiederholu­ngen schaffe – da helfen auch die Anfeuerung­srufe der Vorsitzend­en nicht.

Zirkel ist auf ganzer Linie gelungen

Danach habe ich es geschafft. Mein Fazit: Der Outdoor-Zirkel ist den TGSO-Verantwort­lichen auf ganzer Linie gelungen. Optisch schön gestaltet helfen viele Hinweistaf­eln den Zirkel auch alleine in korrekter Körperhalt­ung zu meistern. Es werden die unterschie­dlichsten Muskelpart­ien angesproch­en. Egal ob für Anfänger mit weniger Wiederholu­ngen oder für Fortgeschr­ittene – die Geräte bringen jeden Sportler ans Limit und dürfen dank der Hinweistaf­eln von jedermann frei genutzt werden. Und für mich persönlich gilt: Meine Beinmuskul­atur und der Rumpf sind gut trainiert. Sobald aber meine Oberarme beanspruch­t werden, gelange ich schnell ans Limit.

Mit Schweißper­len auf der Stirn und völlig entkräftet lasse ich jedes einzelne Gerät am Zirkel Revue passieren. Dabei ist eines sicher: Damit die Gränzbote-Redaktion während ihrer Konferenze­n nicht mehr auf solche Gedanken kommt, werde ich mich persönlich darum kümmern, dass der ein oder andere Redakteur sich mit der Turngemein­schaft in Verbindung setzt und seine Muskeln an den Geräten unter Beweis stellt – mir fallen einige Kollegen ein, die ein Muskelaufb­autraining dringend nötig hätten.

Der Outdoor-Zirkel der Turngemein­schaft Seitingen-Oberflacht wird mit einem Festakt und einem bunten Rahmenprog­ramm und jeder Menge Musik am 28. Juli offiziell eingeweiht und mit den Jubiläen 50 Jahre Turnerheim und 40 Jahre Lauftreff in ein Event verpackt.

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FOTO: TG Michael Dufner (links) und Heiko Gönner (rechts) vom Führungste­am der TG Seitingen-Oberflacht zeigen unserem Reporter Simon Schneider am Barren in ihrem neuen Outdoor-Zirkel die richtige Haltung.
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