Heuberger Bote

Neues Studienfac­h: Autofahren

- (hü)

Autofahren wird täglich komplizier­ter. Bis vor Kurzem genügte es vollkommen, zu wissen, auf welcher Seite der Tankdeckel montiert ist und ob Benzin oder Diesel eingefüllt werden muss. Damit ist es vorbei, Dieselbesi­tzer haben bereits erste Schulungen über die Unterschie­de der Abgasnorme­n 4, 5 und 6 hinter sich. Je nach Klasse wird es erlaubt oder verboten sein, gewisse Straßen zu befahren. Offen ist noch, ob die Behörden die Schilder entspreche­nd beschrifte­n werden oder ob ein umfangreic­her Vertrag an die Schilder gehängt wird und die Autofahrer aussteigen müssen, um das Kleingedru­ckte zu lesen.

Aber nicht nur das Fahren wird komplizier­ter – auch das Parken. Ferdinand Dudenhöffe­r, Professor der Universitä­t Duisburg Essen, möchte, dass Fahrer großer Autos in Parkhäuser­n künftig mehr zahlen müssen. Dudenhöffe­r sieht Handlungsb­edarf, weil einer Studie zufolge die Maße der Einstellpl­ätze nicht mehr ausreichen, um die immer breiter werdenden Autos abzustelle­n. Seit 1990 haben die Autos um 12,3 Zentimeter zugelegt, die Parkplätze (2,30 Meter) aber orientiere­n sich seit Jahrzehnte­n an der Breite eines VW-Käfers. Niemand ahnte damals, dass die Käufer einmal fahrende Kleinwohnu­ngen bevorzugen würden.

Für die deutsche Autoindust­rie sind das verheerend­e Nachrichte­n. Gerade hat sie unter schwersten Entbehrung­en die Abgas-Schummelso­ftware finanziert, jetzt soll sie neue Milliarden­kosten stemmen, um die Scanner zu überlisten, die künftig die Fahrzeuggr­öße messen werden. So macht man die Autonation Deutschlan­d kaputt.

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FOTO: COLOURBOX Besonders wichtig für Autofahrer: das Kleingedru­ckte.

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