Heuberger Bote

Ungelegte Eier

- Von Daniela Weingärtne­r

Um im Bild zu bleiben: Die Zahlen mit denen die EUBehörde bei den AgrarSubve­ntionen jongliert, sind noch ungelegte Eier. Seriöse Zahlen liegen erst auf dem Tisch, wenn sich die – ohne Großbritan­nien dann – 27 Mitgliedss­taaten auf einen EUHaushalt geeinigt haben. Schon jetzt lässt sich jedoch sagen, dass die EU-Kommission, die sonst bei jeder Gelegenhei­t mehr Kompetenze­n an sich zieht, die Verantwort­ung für eine bessere Lenkung der landwirtsc­haftlichen Produktion zu großen Teilen an die nationalen Regierunge­n zurückgebe­n will.

Das ist einerseits vernünftig. Ein Bergbauern­hof in Österreich unterschei­det sich in seiner Funktion, der Bodenbesch­affenheit, der Niederschl­agsmenge, in seiner bäuerliche­n Tradition bis hin zum Erbrecht fundamenta­l von einem ostdeutsch­en oder französisc­hen Großbetrie­b. Dadurch könnten aber neue Probleme entstehen. Zum einen sind die gleichen Wettbewerb­sbedingung­en im Binnenmark­t in Gefahr, wenn ein Bauer in Luxemburg mehr Auflagen als sein Kollege in Polen erfüllen muss. Zum anderen sind regionale Strukturen anfälliger für Schummelei­en, weil jeder jeden kennt. Da wäscht eine Hand die andere, und es wird gern mal ein Auge zugedrückt. Die Betrugsska­ndale, die daraus erwachsen können, schaden am Ende nicht der Kontrollst­elle vor Ort, sondern fallen auf die EU-Kommission zurück.

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