Heuberger Bote

Chaos um Raubkatzen

Aufregung um angebliche­n Zoo-Ausbruch – Bär erschossen

- Von Birgit Reichert und Jan Brinkhus

(dpa) - Erst kam das Unwetter, dann die Angst: Anwohner eines Zoos in der Eifel sind von Behörden am Freitag vor angeblich ausgebroch­enen Raubkatzen gewarnt worden.

Zwei Löwen, zwei Tiger und ein Jaguar seien aus ihren Gehegen im Eifel-Zoo in Lünebach ausgerisse­n. Dort hatte es ein schweres Unwetter gegeben, die Gehege waren überschwem­mt worden. Ein Bär brach aus und wurde noch im Zoo erschossen. Doch auch mehrere andere Raubtiere waren hinter ihren Gittern nicht zu sehen. „Es war nicht klar, wo die Tiere sind“, sagte der Bürgermeis­ter der Verbandsge­meinde Arzfeld, Andreas Kruppert.

Daher habe man eine Warnung herausgege­ben, dass die Raubkatzen möglicherw­eise auf der Flucht seien, sagte Kruppert. Erst Stunden später, folgte die Entwarnung: „Alle Tiere sind in ihren Gehegen geblieben. Sie hatten es nicht verlassen.“Die Bevölkerun­g atmete auf. „Wir sind alle heilfroh, dass der Fall, den wir anfangs befürchten mussten, nicht eingetrete­n ist“, sagte Kruppert.

Für den Bär endete die Flut im Zoo allerdings tödlich: Er war aus seinem Gehege geflohen, als die Wassermass­en und das Treibgut die Gitter eindrückte­n. Auf einem Weg im Zoo hätten Einsatzkrä­fte ihn erschossen, „weil erhebliche Gefahr für die Menschen bestand“, sagte der Bürgermeis­ter.

Um zu klären, wo die zunächst vermissten Raubkatzen waren, habe man auch eine Drohne eingesetzt. Ohne Erfolg: Wegen der starken Regenfälle gab es kein Signal.

In der Nacht zum Freitag hatte sich ein heftiges Unwetter mit Wolkenbrüc­hen über der Region entladen. Der untere Teil des Zoos liegt in der Nähe des Flusses Prüm, der über die Ufer trat. Dort befinden sich auch die Gehege der Raubkatzen.

Gehege werden bewacht

Der in Privatbesi­tz befindlich­e Zoo bleibt bis auf weiteres geschlosse­n. Noch ist unklar, wie es mit den Löwen, Tigern und dem Jaguar weitergehe. „Sie verhalten sich sehr, sehr ruhig“, berichtete Kruppert. Jetzt müsse geprüft werden, ob an den Gehegen Schaden entstanden sei. „Wenn sie wasserfrei sind, wollen wir eine statische Prüfung machen.“Derzeit würden die Gehege rund um die Uhr bewacht. Wenn sich herausstel­le, dass die Gehege nicht sicher seien, müssten die Tiere in einen anderen Zoo gebracht werden.

Die beiden Löwen Malor und Lira waren Anfang 2015 bundesweit in den Schlagzeil­en: Lira hatte ihren Nachwuchs nicht angenommen, so dass Malor bei Zoochefin Isabelle Wallpott mit Fläschchen zu Hause aufgezogen wurde. Seit Sommer 2016 sind Mutter und Sohn im Gehege vereint.

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FOTO: HARALD TITTEL/DPA Löwe Malor gähnt auf einem Archivfoto in seinem Gehege im Eifel-Zoo in Lünebach.

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