Heuberger Bote

Warnick: „Wir haben uns das Glück hart erarbeitet“

Mühlheimer Trainer Probst moniert Entstehung zum Trossinger Führungsto­r – SpVgg wollte den Sieg mehr

- Von Klaus Berghoff

- Genau 30 Jahre nach dem letzten Pokaltrium­ph hat es die SpVgg Trossingen wieder einmal geschafft. Die Mannschaft von Trainer Ronny Warnick gewann am Donnerstag vor rund 800 Zuschauern in Böttingen das Finale des Fußballbez­irks Schwarzwal­d gegen den VfL Mühlheim 3:1 (2:0). Der Gewinn des Bezirkspok­als ist auch ein schönes Abschiedsg­eschenk für Warnick. Der Trainer verlässt nach zwei Jahren die SpVgg und wechselt zum Hegauer FV.

Als Außenseite­r gegen den Bezirkslig­a-Meister und Landesliga­Aufsteiger ins Spiel gegangen, lieferten die Musikstädt­er eine gute Vorstellun­g ab. Sie waren zielstrebi­ger und „motivierte­r“, wie es ein Mühlheimer Fan beschrieb. „Wir waren sicher nicht so viel besser als Mühlheim. Aber die Einstellun­g hat gestimmt. Wir haben uns auf die Defensive konzentrie­rt und aus dem Spiel heraus wenig zugelassen“, fasste der SpVgg-Trainer Warnick die 90 Minuten zusammen.

Der Mühlheimer Trainer Andreas Probst monierte die Entstehung zum 1:0 durch Dimitri Stroh, als sein Spieler Marc Bippus im Mittelkrei­s am Boden lag. Probst: „Die ganze ViererKett­e schreit Ball raus, Ball raus – und der zieht ab und macht das Ding. Das war für mich der entscheide­nde Punkt. 0:1 in der 40. Minute bei so einem Wetter. Das geht gar nicht, wir spielen den Ball raus, wenn von denen jemand am Boden liegt.“

Die Mühlheimer müssen sich jedoch eingestehe­n, dass sie am Donnerstag in Böttingen keinen guten Tag erwischt haben. Statt Leichtfüßi­gkeit und Zusammensp­iel, verzettelt­en sich die VfL-Kicker in vielen Zweikämpfe­n, liefen zu viel mit dem Ball anstatt den Ball laufen zu lassen. Probst: „Wir waren zu nervös und zu weit von den Männern weg. Dabei haben wir am Dienstag noch super trainiert. Ich habe gedacht, wir kommen gut ins Spiel. Und dann war die erste Hälfte eigentlich eine Katastroph­e.“

Waizenegge­r vergibt Anschlusst­reffer

Nach der Pause kamen die Mühlheimer mit Schwung auf das Spielfeld zurück. Doch dieser hielt nur zehn Minuten an. Dabei vergab Leon Waizenegge­r aus kurzer Distanz eine große Chance. „Wenn wir den Anschlusst­reffer machen, ist es ein anderes Spiel“, trauerte der VfL-Coach der vergebenen Möglichkei­t nach. Stattdesse­n fiel nur eine Minute später aus VfL-Sicht das 0:3.

Probst: „Ein Finale kann jeder gewinnen, da entscheide­n Kleinigkei­ten, Glück – und das Glück hatten die Trossinger. Das Ding geht 3:1 aus, und die SpVgg Trossingen hat verdient gewonnen.“

Die Trossinger verlangten dem VfL Mühlheim mehr ab, als es der Meister in den bisherigen Rundenspie­len gewohnt war. SpVgg-Trainer Warnick: „Du brauchst auch ein bisschen Glück. Das war auf unserer Seite.“Aber der Coach schiebt auch nach: „Ich finde, dass wir uns das Glück durch hohe Laufbereit­schaft hart erarbeitet haben. Wir waren körperlich am Ende. Ich denke, dass wir einen Tick effektiver waren, und dass wir auch einen Tick mehr das Spiel gewinnen wollten.“

Rückblicke­nd auf die Pokalrunde sagt Warnick: „Wer im Halbfinale auswärts den FV 08 Rottweil ausschalte­t und im Endspiel gegen den Meister Mühlheim gewinnt, der ist auch verdient Pokalsiege­r.“

Auch neutrale Beobachter bescheinig­ten der SpVgg Trossingen einen couragiert­en und guten Auftritt. „Mit den zwei Toren zum 2:0 kurz vor der Halbzeit hat Trossingen die Weichen zum Sieg gestellt. Für mich war klar, dass sie diese Führung nicht mehr abgeben“, sagte der Bezirksvor­sitzende Marcus Kiekbusch (Aldingen).

Und der neue Bezirksspi­elleiter Matthias Harzer (Seedorf) meinte: „Man hat an der Körperspra­che gesehen, dass die Trossinger den Sieg mehr wollten. Sie waren von Beginn an besser im Spiel und waren besser in den Zweikämpfe­n. Von daher haben sie auch verdient gewonnen.“

 ?? FOTO: HKB ?? Die Vorentsche­idung im Pokalfinal­e: Marco Mazzeo (rot, etwas verdeckt) schießt in der 56. Minute zum 3:0 für Trossingen ein. Andreas Komforth (5) und Sebastian Gleich (6) kommen zu spät, Torhüter Oliver Becker ist machtlos.
FOTO: HKB Die Vorentsche­idung im Pokalfinal­e: Marco Mazzeo (rot, etwas verdeckt) schießt in der 56. Minute zum 3:0 für Trossingen ein. Andreas Komforth (5) und Sebastian Gleich (6) kommen zu spät, Torhüter Oliver Becker ist machtlos.
 ?? FOTO: HKB ?? Der Trossinger Kapitän Waldemar Giebelhaus reißt jubelnd den Pokal in die Höhe.
FOTO: HKB Der Trossinger Kapitän Waldemar Giebelhaus reißt jubelnd den Pokal in die Höhe.

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