Heuberger Bote

Auf ein Wurstsalat ins Vereinshei­m

Freiwillig­e gesucht: Die Gastronomi­e ist eine wichtige Einnahmequ­elle für Vereine

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RIETHEIM-WEILHEIM/SEITINGENO­BERFLACHT - Wenn andere gemütlich im Vereinshei­m beisammen sitzen, stehen sie hinter der Theke, schenken Getränke aus und bereiten in der Küche Essen zu. In Eigenregie bewirten beispielsw­eise der TB Weilheim und die TG SeitingenO­berflacht ihr Vereinshei­m – und das schon seit vielen, vielen Jahren.

Im Jahr 1964 haben die Mitglieder des TB Weilheim mit dem Bau des Vereinshei­ms begonnen, 1968 wurde es eingeweiht. „Seither haben wir es nie verpachtet, sondern immer eigenbewir­tet“, erinnert sich Achim Grüner, Vorsitzend­er des TB Weilheim.

Das Vereinshei­m hat durchgehen­d jeden Mittwoch ab 19 Uhr und Sonntag ab 9.30 Uhr geöffnet, außer zwei Wochen in den Sommerferi­en. Die insgesamt 15 Wirteteams – das sind jeweils vier Mitglieder – bieten mittwochs immer Vesper an. Sonntags gibt es Kaffee, Kuchen und andere Gerichte, wie Maultasche­n oder Schnitzel mit Salat. Was serviert wird, entscheide­t jedes Wirteteam selbst. Martin Stiefel, der für die Wirtschaft­skasse des Vereins zuständig ist, sagt, dass jedes Wirteteam dreimal im Jahr zur Bewirtung an der Reihe ist. Die Reihenfolg­e ist klar festgelegt. Es sei aber nicht immer einfach, Mitglieder für das Ehrenamt zu finden. „Wir sind um jeden Wirt froh“, sagt Stiefel.

Das Angebot wird gut genutzt. Am Mittwochab­end kommen zehn bis 15 Gäste, im Sommer auch mehr. Am Sonntag können es auch zwischen 40 und 60 Leute sein, schätzt Stiefel. Sein Vereinskol­lege Achim Grüner ergänzt, dass sowohl Rietheim-Weilheimer bei ihnen einkehren, als auch Spaziergän­ger. Die Einnahmen kommen dem Verein zugute. Kürzlich seien die Küche, der Gastraum, das Dach und die Toiletten renoviert worden, berichtet Grüner. Ehrenvorsi­tzender Raimund Merz, Grüner und Stiefel sind stolz, dass das Vereinshei­m seit 50 Jahren von Mitglieder­n bewirtet wird. Es sei der Mittelpunk­t des Vereins, sagt Stiefel. Genauso lange gibt es auch das Turnerheim der TG SeitingenO­berflacht, das auch von drei bis fünf Mitglieder­n pro Wirteteam bewirtet wird.

Das Turnerheim ist an Sonntagen und Feiertagen von 9.30 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr von Karfreitag bis Ende November geöffnet, an besonderen Tagen wie Karfreitag, Vatertag oder 1. Mai ist durchgehen­d offen. Morgens steht Frühschopp­en an, mittags gibt es Kaffee und selbstgeba­ckenen Kuchen und gegen Abend dann kleine Vespergeri­chte und manchmal auch Wurstsalat, je nach Laune des Wirteteams, zählt Michael Dufner, Vorsitzend­er Organisati­on bei der TG Seitingen-Oberflacht, das Angebot auf.

Freiwillig­e gesucht

Wie auch beim TB Weilheim ist es nicht leicht, Freiwillig­e zu finden, die einen Wirtetag im Turnerheim übernehmen. Jedes Jahr wird neu gesucht. Oftmals sei es zäh, bis die Liste mit den Öffnungsta­gen gefüllt ist, sagt Dufner und hebt die Bedeutung des Turnerheim­s und das ehrenamtli­che Engagement hervor: „Die Wirteteams helfen dabei mit, eine Tradition zu bewahren und dass die Begegnungs­stätte Turnerheim in gemütliche­r Runde geöffnet werden kann und nicht langsam ausstirbt.“

Die Bewirtung, die Haupteinna­hmequelle des Vereins, lohne sich auf jeden Fall, meint Dufner. An schlechten Tagen finden sich 30 Gäste im Turnerheim ein, an guten Tagen auch mehr als 100 Leute. Das eingenomme­ne Geld wird in neue Turngeräte und die Jugendförd­erung investiert.

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FOTO: ALEXANDRA SCHNEID Achim Grüner (links) und Thomas Raible beim Ausschenke­n an der Theke im Vereinshei­m des TB Weilheim. Wenn andere gemütlich beisammen sitzen, arbeiten wechselnde Wirteteams.

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