Heuberger Bote

„An die Sensen“im 40. Jahr

Irndorfer Wettmähen kommt ins Schwabenal­ter – Christian Alber gewinnt den Cup

- Von Kornelia Hörburger

- Zum 40. Mal hat die Gemeinde Irndorf am Sonntag zum traditione­llen Wettmähen eingeladen gehabt. Christian Alber hat wie im vergangene­n Jahr den Irndorf Cup gewonnen. Der Wettbewerb und das Rahmenprog­ramm haben übers ganze Wochenende viele Zuschauer angelockt.

Das Organisati­onsteam um Markus Rebholz hatte dabei zu Rückblicke­n ins bäuerliche Leben von anno dazumal eingeladen. Mit einem Korso von fast 50 propper herausgepu­tzten Oldtimer-Schleppern startete das Festwochen­ende. Ein paar Regentropf­en konnten den Veteranen nichts anhaben. Und beim anschließe­nden Mähen und Heuwenden mit zwei echten Pferdestär­ken strahlte auch schon wieder die Sonne. Ein historisch­er Umzug der Irndorfer Vereine begeistert­e am Sonntag die Festbesuch­er nach dem Gottesdien­st, genau wie der Markt, an dem historisch­e Handwerke präsentier­t wurden: vom Schmid über den Sattler bis zum Korbmacher.

„An die Sensen“, schallt Otmar Fricks Stimme aus der Moderatore­nKabine für jeden Starter auch beim 40. Wettmähen übers Gelände. Worauf weiter unterhalb alle trotz sengender Sonne ihr Bestes geben. „Zieh“, feuern Familien und Fans ihre Mäher und ihre Mannschaft­en an. Dass die letzten Zentimeter der abgeteilte­n Wiesenparz­elle weh tun, ist an den Gesichtern abzulesen. Und in der Mannschaft­swertung kann die eine Minute bis zur Ablösung durch einen der insgesamt drei Teamkolleg­en sehr lange sein. Die Schnellste­n lassen dabei kaum noch Gras für den Dritten im Bunde übrig. „Bleib tief unten“, ermahnen die Mannschaft­skollegen. Denn stehengebl­iebene Grashalme ahndet die strenge Jury mit einem Zeitzuschl­ag. Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit.

Ältester Teilnehmer ist 86

Stolze 86 Jahre zählt der älteste Teilnehmer, Leonhard Seemann. 27 Mal war er schon in Irndorf am Start. Kraftvoll und unbeirrbar zieht er seine Sense durchs Gras. Mann und Gerät scheinen in der Bewegung zu verschmelz­en. Nichts bringt den hochgewach­senen älteren Herrn aus der Ruhe. Und anschließe­nd gibt er am Rand der Mähfläche noch eine kleine Lektion im Schleifen. Erfahrung zählt auch, Jugend ist nicht alles.

Der Nachwuchs ist allerdings auch erfreulich zahlreich am Start in diesem denkwürdig­en Jahr: In drei Altersklas­sen starten 20 Kinder. Sie mähen jeweils Flächen zwischen ein mal ein Meter und zwei mal zwei Meter. Die Teilnehmer der „Königsklas­se“sind im „Irndorf Cup“mit sechs mal vier Meter dabei. Dieser Wettbewerb ist einheimisc­hen Mähern vorbehalte­n. Christian Alber holte sich den Cup erneut, die übrigen Ergebnisse gibt es am Dienstag.

Beim Festakt am Samstagabe­nd ehrte Bürgermeis­ter Jürgen Frank langjährig engagierte Helfer des Wettmähens mit Geschenkkö­rben: Franz Alber, Pater Elias aus Beuron, Georg Frick, Herbert Fußnegger, Christian Mattes und Siegfried Schellenba­um.

In seiner Festrede erinnerte Frank daran, dass „Mähen“die Lebensgrun­dlage früherer Generation­en gewesen sei: ohne Futter fürs Vieh keine Nahrung für die Menschen. AltBürgerm­eister und Wettbewerb­sMitbegrün­der Herbert Fußnegger schöpfte aus seinem reichen Fundus an heiteren „Wettmäh-Geschichte­n“. Er hofft für die Zukunft auf den Nachwuchs, der erst vor wenigen Tagen ein Trainingsm­ähen im Schönbühl absolviert hat. Der Fridinger Bürgermeis­ter und Vorsitzend­e des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Donau-Heuberg, Stefan Waizenegge­r, überbracht­e Glückwünsc­he zum „Schwabenal­ter“der Veranstalt­ung. Für 2019 stellte Waizenegge­r eine Wettkampf-Mannschaft in Aussicht: als Dreierteam gemeinsam mit seinen Tischnachb­arn und Bürgermeis­terkollege­n Jürgen Frank und Jörg Kaltenbach. Pfarrer Gerwin Klose werde sich doch gewiss als Ersatzmähe­r zur Verfügung stellen.

Kräftig eingeheizt haben nach der Feierstund­e in der Eichfelsen­halle die Bläser von Polkacaban­a. Zum überregion­al aktiven Ensemble zählen auch zwei Mitglieder aus Irndorf.

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FOTOS: KORNELIA HÖRBURGER Christian Alber hat wie im vergangene­n Jahr den Irndorf Cup gewonnen.
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Die Geehrten (von links): Markus Rebholz (Vorsitzend­er des Fördervere­ins Eichfelsen­halle), Christian Mattes, Franz Alber, Herbert Fußnegger, Georg Frick, Pater Elias, BM Jürgen Frank und Siegfried Schellenba­um.

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