Geldspritzen für Vereine
Geldspritzen für Gewerbeverein, Menschen für Tiere sowie Obst- und Gartenbauverein
Spaichinger Gemeinderat stimmt Zuschüssen zu.
- Zuschüsse für Vereine für bereits bezahlte Projekte, Bauvergaben und Verwaltungsangelegenheiten haben auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am Montagabend gestanden. Drei Anträge der Fraktion Pro Spaichingen aus 2017 – wie die Fraktion sagt, zur Erinnerung gebracht Anfang März – wurden einvernehmlich an den Schluss der Tagesordnung geschoben.
15 der 23 Punkte auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung, die erst um 19.45 Uhr begann, wurden zügig abgearbeitet, standen doch vorher und nachher nichtöffentliche Punkte, unter anderem die Auswahl von Bewerbern auf die Schulsozialarbeiterstelle, an.
Der Winterzauber mit Eisbahn ist in diesem Jahr defizitär gewesen. Das lag an dem eine Woche kürzeren Advent, der Tatsache, dass viel weniger Schlittschuhe verliehen und mit Aushilfskräften mit Ehrenamtsentschädigung gearbeitet wurde sowie dem Umstand, dass durch den fehlenden Bauzaun weniger Sponsoren unterstützt hätten. Der Gewerbeund Handelsverein beantragte, dass die Stadt das Defizit von 4183 Euro tragen möge, zumal eine 2015 zugesagte Defizitdeckung von maximal 5000 Euro nie in Anspruch genommen worden sei. Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher sagte, er könne sich vorstellen, analog zur Personalkostenabmachung von 50 Prozent für die Citymanagerin vorzugehen, da die Kosten vor allem durch Personal entstanden seien.
Aushängeschild Winterzauber
Die Freien Wähler, Pro Spaichingen und die Grünen sahen das anders. Der Winterzauber samt der engagierten Citymanagerin seien eine tolle Sache und ein Aushängeschild für Spaichingen, so Isabella Kustermann, Harald Niemann und Alexander Efinger. Sie beantragten, die volle Summe zu bezahlen. Leo Grimm (FDP) sagte, er erwarte, dass sich eine solche Veranstaltung selbst tragen müsse, und die Hilfe dort sei eine Verdienstmöglichkeit und kein Ehrenamt gewesen. Dazu kämen die Bauhofleistungen. Mit 14 Stimmen schlossen sich die Räte den drei Fraktionen an. Schuhmacher hatte erläutert, dass es ihn vor allem geärgert habe, dass man nicht vorher mit ihm geredet habe, bevor man Personal eingestellt habe.
Ebenfalls den Gemeinderat nicht vorher gefragt hatte der Verein Menschen für Tiere wegen des nach der Baumaßnahme beantragten Zuschusses für den neuen Hundezwinger. Das habe man leider versäumt, so Schuhmacher. Nichtsdestotrotz stehe dem Verein Menschen für Tiere nach den Vereinsförderrichtlinien ein Baukostenzuschuss von zehn Prozent zu, also 6927 Euro. Alexander Efinger (Grüne) wollte den Punkt vertagen, um sicher zu gehen, dass alle Vereine gleich behandelt werden und nicht einer negativ beschieden werde, weil er nicht vor der Baumaßnahme Bescheid gegeben habe.
Harald Niemann (Pro Spaichingen) sagte, dass man als Verein ohnehin nur vorab schwer schätzen könne, was eine Maßnahme koste, weshalb er dafür plädiere, den Vertagungsantrag zurück zu ziehen. Das geschah und der Zuschuss wurde einstimmig beschlossen.
Ebenfalls um die Gleichbehandlung von Vereinen ging es beim Punkt Sanierung des Pförtnerhäuschens im Vereinsgarten des Obstund Gartenbauvereins. Hier plädierte die Verwaltung, dem Antrag des Vereins auf vollständige Kostenübernahme von 1521 Euro stattzugeben.
Bürgermeister Schuhmacher sagte, die Angelegenheit sei deshalb mit anderen Zuschüssen für Vereinsanlagen nicht zu vergleichen, weil das Gelände verpachtet sei und das Häuschen der Stadt gehöre, die aus historischen Gründen ein Interesse daran habe, es zu halten. Alexander Efinger widersprach. Die Boxer seien auch in einem städtischen Gebäude gewesen und da habe man die Kostenübernahme für eine Sanierung abgelehnt. „Wichtig ist, dass man mit gleichem Maß misst“, so Efinger. Der Zuschuss wurde einstimmig befürwortet.