Flieger schon vier Mal im Einsatz
Dem Verein Hagelabwehr Südwest fehlen 12500 Euro, um die Saison voll abzudecken
- Wenn bei schwülem Wetter ein Unwetter aufzieht und es nach Hagel aussieht, dann werden insbesondere die Trossinger unruhig. Die Erinnerungen an das Hagelunwetter 2006 sitzt noch zu tief. Auch dieser Tage gab es Hagel, doch der Flieger der Hagelabwehr Südwest hat Schlimmeres verhindert – davon ist der zweite Vorsitzende des Vereins, Gernot Hengstler, überzeugt.
Erst am Dienstag war der Hagelflieger wieder im Einsatz. Er startete um 13 Uhr. Er sei davor schon drei Mal in diesem Jahr unterwegs gewesen, sagt Gernot Hengstler. „Am 21., am 27. und am 31. Mai“, zählt er auf. Jedes Mal stieg das Flugzeug, welches in Donaueschingen stationiert ist, auf, um in Gewitterwolken im frühen Entwicklungsstadium Silberjodid auszubringen. Dadurch sollen keine oder kleinere Hagelkörner entstehen und so die Schäden am Boden minimiert werden.
Der Verein Hagelabwehr Südwest war nach den Erfahrungen des Unwetters 2006 von Bürgern aus der Region gegründet worden. Vorsitzender ist Heinz Messner, damals Stadtrat in Trossingen. Während in den ersten Jahren der Zustrom an Mitgliedern – seien es Privatpersonen oder Kommunen – groß war, bemerke der Verein nun „leicht sinkende Mitgliedszahlen“, so Gernot Hengstler. „Wir müssen uns wieder um die Mitgliederwerbung bemühen“, sagt er und betont: „Man darf aber nicht vergessen, dass wir einen Verein mit 3000 Mitgliedern allein durch Ehrenamtliche führen.“
Kürzlich sei die Gemeinde Wellendingen Mitglied geworden und das sei, so Hengstler, „ein schönes Signal dafür, dass wir positiv von vielen Menschen gesehen werden.“
Kritikern, die dem Hagelflieger seine Wirksamkeit absprechen, begegnet Gernot Hengstler mit Fakten: „Die Hochschule Furtwangen begleitet uns wissenschaftlich. Dabei wurde die Wirksamkeit bestätigt.“
Die Hagelsaison dauert noch bis Ende September. „Bisher sind viereinhalb Monate gesichert“, so Hengstler. Das Geld des Vereins reiche nicht, um auch die zweite Hälfte des Septembers abzudecken. „Dafür fehlen uns rund 12 500 Euro.“