Heuberger Bote

Viele Tipps für Läufer im Gepäck

Marathonlä­uferin Ulrike Mayer-Tancic über ihre Challenge mit Joey Kelly durch Tansania

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– Extremläuf­erin Ulrike Mayer-Tancic ist von der RTLSendung „stern TV“als „härteste Frau Deutschlan­ds“betitelt worden. Bei dem Wildnislau­f „Challenge Tansania“absolviert­e sie innerhalb von sechs Tagen 301 Kilometer mit Extremspor­tler Joey Kelly. Am Freitag, 8. Juni, kommt sie passend zum Laufevent „run & fun“nach Tuttlingen und spricht im Kulturhaus Altes Krematoriu­m über ihre Mission, die Motivation und das Laufen im Allgemeine­n. Unser Mitarbeite­r Simon Schneider hat mit der 53-jährigen Münchnerin rund ums Laufen und das RTL-Projekt gesprochen.

Frau Mayer-Tancic, Sie haben viele tausende Kilometer in den Beinen. Wie haben Sie den Laufsport für sich entdeckt?

Ich habe als Jugendlich­e viel KanuRennsp­ort als Leistungss­port betrieben. Als ich 17 Jahre alt war, habe ich damit aufgehört. Mit 35 Jahren habe ich Asthma bekommen und mich entschiede­n, das Rauchen endgültig bleiben zu lassen. Ich habe stattdesse­n meine alten Laufschuhe aus dem Keller ausgegrabe­n, das Laufen angefangen und bis heute nie mehr damit aufgehört. Im ersten Jahr als Läuferin habe ich mich von meinen beiden Töchtern überreden lassen, bei einem Hobbylauf mitzumache­n, bei dem ich die Fünf-Kilometer-Distanz auf Anhieb gewonnen habe.

Wie viele Marathons haben Sie in Ihrer bisherigen Laufkarrie­re schon in den Beinen?

Ich habe aktuell 35 Marathons absolviert. Im Normalfall laufe ich zwei, höchstens drei Marathons im Jahr, weil ich intensiv und ambitionie­rt laufen möchte mit einer gezielten Vorbereitu­ng von zwölf Wochen.

Wo liegt Ihre Marathon-Bestzeit?

Meine Bestzeit liegt bei drei Stunden und zwei Minuten. Mit 45 Jahren bin ich diese Zeit gelaufen. Ich bin zwei Mal bayrische Meisterin auf die Marathon-Distanz in der Frauenhaup­tklasse geworden.

2015 haben Sie sich für den RTLWildnis­lauf mit Joey Kelly beworben, warum?

Ich habe im Frühjahr 2015 einen Bericht auf RTL gesehen mit der Challenge aus dem Jahr zuvor. Ich war fasziniert davon und wollte solch ein Abenteuer auch erleben. Ich habe mich bei RTL beworben, kam in die engere Auswahl, musste ein BootCamp mit zehn Bewerben überstehen, war schließlic­h unter den besten fünf und durfte bei der Challenge im Dezember 2015 dabei sein, worüber ich sehr glücklich war.

Mit Joey Kelly und vier weiteren Konkurrent­en ging es für Sie quer durch die Wildnis. Wie war es mit diesem Extremspor­tler an der Seite?

Joey Kelly ist ein absoluter Kämpfer, der immer gewinnen will. Wir haben uns beide nicht in die Karten schauen lassen und uns auch gegenseiti­g nicht motiviert. Von beiden war eiserner Kampfwille gefragt. Aber es war immer fair und wir haben viel miteinande­r gesprochen.

Was war in dieser herrlichen Landschaft quer durch Tansania für Sie das schönste Erlebnis?

Die Tiere wie Zebras oder Giraffen, die ich in freier Wildbahn sehen durfte, haben mich sehr beeindruck­t und waren für mich auch das tollste Erlebnis während dieser Challenge.

Und was ist Ihnen als härtester Moment in Erinnerung geblieben?

Das war unser längster Lauftag, an dem wir abends in der Dunkelheit waren und der einfach kein Ende genommen hatte. Ich weiß noch genau, als wir 50 Meter vor dem Ziel stehen bleiben mussten, weil die Kamera noch nicht aufgebaut war. Ich dachte, diese 50 Meter schaffe ich nicht mehr. Es gelang mir aber doch.

Sie kommen am Freitag, 8. Juni, nach Tuttlingen ins Kulturhaus Altes Krematoriu­m. Was erwartet die Besucher in Ihrem Vortrag „Sport mental“?

Ich bringe viele Bilder von meiner RTL-Challenge aus Afrika mit, die ein Profi-Fotograf geknipst hat. Ich berichte natürlich ausführlic­h über mein Erlebnis quer durch die Wildnis von Tansania und bringe auch meinen Rucksack mit dem originalen Inhalt mit, den ich auf den 301 Kilometern dabeihatte. Für die Besucher habe ich vor dem Laufevent „run & fun“viele Motivation­stipps im Gepäck, egal ob für einen FünfKilome­ter-Lauf oder einen Marathon. Im Anschluss stehe ich für alle Fragen parat. Es wird also garantiert nicht langweilig werden. Ich freue mich auf die sportbegei­sterten Tuttlinger und alle, die es noch werden wollen.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Extremläuf­erin Ulrike Mayer-Tancic.

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