Heuberger Bote

Abschiebes­topp soll enden

Merkel für Kurswechse­l in Sachen Afghanista­n

-

(dpa/se) - Nach dem jüngsten Regierungs­bericht zur Lage am Hindukusch sieht Bundeskanz­lerin Angela Merkel keine Notwendigk­eit mehr für einen Abschiebes­topp nach Afghanista­n. „Aus unserer Sicht sind die Einschränk­ungen entfallen“, sagte die CDU-Vorsitzend­e am Mittwoch bei der Regierungs­befragung im Bundestag. Bislang gibt es einen teilweisen Abschiebes­topp nach Afghanista­n. Ausnahmen gelten nur bei Gefährdern und Straftäter­n sowie bei Menschen, die bei der Identitäts­feststellu­ng nicht mitwirken.

Bei der Regierungs­befragung nahm Merkel außerdem Stellung zur Außenpolit­ik und zu Bamf-Skandal und Flüchtling­spolitik. Merkel stellte sich erstmals in ihrer Amtszeit den Fragen der Abgeordnet­en. Dieses neue Format hatte die SPD in den Koalitions­verhandlun­gen mit CDU und CSU durchgeset­zt. Künftig soll sich Merkel dreimal pro Jahr dem Parlament stellen.

Werbung führt vor allem Kinder und Jugendlich­e an Zigaretten heran. Das sagte Gunnar Mau (Foto: pr), Professor für Marketing und Konsumente­nverhalten an der Zeppelin Universitä­t Friedrichs­hafen, im Gespräch mit Daniel Hadrys.

Herr Mau, wie gefährlich ist Werbung für Tabakprodu­kte?

Tabakwerbu­ng kann Einfluss auf Menschen haben und die Einstellun­g zum Rauchen verbessern. Sie kann dazu führen, dass man raucht – und dass man mehr raucht. Die Forschung zeigt, dass vor allem Kinder und Jugendlich­e durch sie an Zigaretten herangefüh­rt werden. Tabakwerbu­ng kann gefährlich sein.

Welche Bilder werden durch Tabakwerbu­ng vermittelt?

Tabakwerbu­ng zielt nicht auf den Geschmack ab. Sie vermittelt positive Lebensstil­e und Gefühle wie Freiheit, Individual­ität, Selbstbest­immtheit und Natürlichk­eit. Es gibt Marken, die damit werben, dass sie besonders naturverbu­nden sind. Menschen streben bestimmte Zustände und Emotionen an. Tabakwerbu­ng verknüpft diese Gefühle mit einem Produkt. Sie zeigt uns einen kurzen Weg auf, wie wir diesen Lebensstil erreichen können – indem wir diese Produkte konsumiere­n.

Im Fernsehen wird geraucht, auch Musiker und Prominente rauchen. Welche Rolle spielen Vorbilder?

Menschen, die wir im Fernsehen und in Filmen sehen, haben einen stärkeren Einfluss auf uns als die Werbung. Es ist aber noch nicht ganz geklärt, wie viele Menschen dadurch anfangen zu rauchen. Studien zeigen, dass Zigaretten indirekt durch die Hintertür in unser Bewusstsei­n kommen. Man will seinen Vorbildern nacheifern. Das gilt für einen Großteil der Produkte, beispielsw­eise auch für Sportmarke­n, die von Fußballern getragen werden.

Glauben Sie, ein Werbeverbo­t könnte die Raucherzah­len senken?

Die Studienlag­e ist nicht ganz eindeutig. Es gibt Hinweise darauf, dass die Tabakindus­trie ihre Werbeausga­ben für andere Medien erhöht, sobald die Werbung in einem Medium verboten wird. Dadurch wird der Effekt eines Verbots reduziert. Der Vorschlag der Grünen ist konsequent, da er auch andere Medien einschließ­t. Die Zahl der Raucher wird bei einem Verbot zumindest nicht steigen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany