Heuberger Bote

Dicker Hund

- untermstri­ch@schwäbisch­e.de

Dass sich Hund und Halter im Lauf des gemeinsame­n Lebens immer ähnlicher werden, ist eine Erkenntnis, über die vermutlich jeder schon mal gestaunt hat. Auf den ersten Blick ist die Physiognom­ie von Mensch und Hund ja durchaus verschiede­n, aber der erste (Dackel-)Blick ist halt ein oberflächl­icher. Ungarische Wissenscha­ftler haben jetzt herausgefu­nden, dass auch die Neigung zur Leibesfüll­e einem ähnlichen Verhalten wie dem menschlich­en entspringt. Übergewich­tige Hunde bevorzugen energierei­che Nahrung und versuchen, ihre Nahrungsau­fnahme zu maximieren. 52 Prozent der Hunde in Deutschlan­d sind laut einer Studie der Uni München zu fett. In Ungarn dürfte das ähnlich sein. Bei einer Versuchsan­ordnung der Budapester Eötvös-Loránd-Universitä­t mit 91 Hunden wandten sich nur die übergewich­tigen Exemplare stets dem Futternapf mit dem hochkalori­schen Inhalt zu. Sie verhielten sich wie fettleibig­e Menschen, die energierei­che Nahrung mit viel Fett und Zucker schätzen: Cola, Burger und Fritten.

Obwohl wir dieses Verhalten aus Gründen der Hundegesun­dheit natürlich nicht gutheißen können, wollen wir hier eine Lanze brechen für unsere fresssücht­igen Freunde. Sie sind vielleicht fett, aber dafür auch mit einem deutlich sanfteren Gemüt ausgestatt­et als ein durchtrain­ierter Fleischerh­und, ein muskelstro­tzender Pitbull oder ein meterhoher Kangal. Noch nie ist uns zu Ohren gekommen, dass ein übergewich­tiger Mops einem Radfahrer oder Jogger etwas zuleide getan hätte. Auch da gibt es durchaus Ähnlichkei­ten zum Menschen. (hü)

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FOTO: WHISKAS Bittere Wahrheit: Bello und Mieze im Schmerz vereint.

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