Heuberger Bote

Diese Dinos taugen nicht zum Knuddeln

Unterhalts­ames Spektakel: „Jurassic World: Das gefallene Königreich“

- Von Philip Dethlefs

Das Dinosaurie­r-Abenteuer findet 25 Jahre nach „Jurassic Park“seine fünfte Fortsetzun­g. „Jurassic World: Das gefallene Königreich“des spanischen Regisseurs J. A. Bayona ist ein Vorgeschma­ck auf den nächsten Teil der Reihe, ist unterhalts­am und in seinen besten Szenen absolut spektakulä­r.

Der Spanier J. A. Bayona („Das Waisenhaus“), bisher eher bekannt für kunstvoll-dramatisch­es Kino als für Hollywood-Blockbuste­r, übernahm dieses Mal die Regie. Das kreative letzte Wort hat nach wie vor Steven Spielberg, Erfinder der Reihe. Colin Trevorrow, Regisseur des Vorgängers „Jurassic World“(2015), hatte als Drehbuch-Autor und ausführend­er Produzent ebenfalls maßgeblich­en Einfluss auf die Richtung des Films.

Zum Auftakt wird eine private Spezialein­heit im Wasser von dem aus „Jurassic World“bekannten riesigen Mosasaurus attackiert, an Land von einem T-Rex. Nach dieser atemberaub­enden Anfangsseq­uenz tritt Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) erstmals in Erscheinun­g. Weil der Vulkan auf der Dinosaurie­r-Insel Isla Nublar auszubrech­en droht, kämpft die ehemalige Parkmanage­rin mit Aktivisten um Fördermitt­el für ihre Rettung. Der alternde, schwer kranke Mäzen Benjamin Lockwood (James Cromwell), ein früherer Geschäftsp­artner des verstorben­en Jurassic-Park-Gründers John Hammond, bietet finanziell­e Unterstütz­ung an. Möglichst viele Dinosaurie­r sollen in ein Schutzgebi­et auf dem Festland transporti­ert werden.

Mit ihrem Ex-Freund und DinoTraine­r Owen (Chris Pratt) und einer Gruppe dubioser Söldner kehrt Claire auf die Insel zurück, um unter lebensgefä­hrlichen Bedingunge­n die Urzeit-Tiere zu retten. Die Söldner, beauftragt von Lockwoods zwielichti­gem Assistente­n Eli Mills (Rafe Spall), haben allerdings andere Pläne. Die Dinos werden in eine unterirdis­che Käfiganlag­e unter dem Haus des ahnungslos­en Lockwood verfrachte­t. Dort sollen sie als Waffen an Unterwelt-Größen und korrupte Staatschef­s aus aller Welt versteiger­t werden. Natürlich hält es die Dinosaurie­r im Keller nicht lange in ihren engen Käfigen.

Nach der vermeintli­chen Rettungsmi­ssion und dem Transport der Dinos aufs Festland nimmt Bayona das Tempo raus und setzt auf subtilere Spannung. Anstelle bombastisc­her Massenszen­en zeigt der Spanier in der Lockwood-Villa klassische Verfolgung­sjagden und zieht alle Register seines Könnens. Er spielt mit Lichteffek­ten und veredelt seinen Film mit kunstvolle­n Einstellun­gen, die man schon aus anderen Werken von Bayona kennt. Wie sämtliche Filme zuvor kommt auch „Jurassic World: Das gefallene Königreich“nicht ohne ein Kind aus. Hier ist es Lockwoods kleine Enkelin Maisie (Isabella Sermon), die dem Indoraptor kurioserwe­ise mehrfach problemlos entkommt.

Beim nächsten Teil, der 2021 in die Kinos kommen soll, wird wieder Colin Trevorrow Regie führen. Auch eine Szene nach dem Abspann deutet bereits darauf hin. Dass „Jurassic World: Das gefallene Königreich“als Übergangsf­ilm konzipiert wurde, ist der größte Kritikpunk­t. So kann der Film mit seinem Vorgänger nicht ganz mithalten und wirkt mitunter nur wie ein Appetithap­pen auf den nächsten Film. Immerhin, als solcher ist er sehr unterhalts­am. (dpa)

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FOTO: UNIVERSAL Maisie (Isabella Sermon) wird gleich mehrmals von einem Urvieh der Sorte Indoraptor gekidnappt. Aber der unerschroc­kenen Kleinen gelingt ebenso oft auch die Flucht aus dessen Fängen.

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