Heuberger Bote

Acht Männer tauchen ab

„Swimming with Men“– Die britische Komödie über Synchronsc­hwimmer ist glaubwürdi­g und gleichzeit­ig witzig

- Von André Wesche

änner im Wasser“, so der Titel des gleichnami­gen schwedisch­en Films aus dem Jahr 2008, üben auf Filmemache­r offenbar eine starke Anziehungs­kraft aus. Denn nun huldigen auch die Briten den mehr oder minder graziösen Körpern, die im Gleichklan­g durchs Wasser gleiten.

Eric (Rob Brydon) ist seit gefühlten 300 Jahren Buchhalter. Immerhin hat er sich vom gigantisch­en Großraumbü­ro schon zu einem eignen, kleinen Verschlag vorgearbei­tet. Den Ekel vor dem Job spült Eric im Schwimmbad ab, wo er nach Dienstschl­uss regelmäßig abtaucht. Eines Tages hat der Hobbysport­ler unter Wasser eine beinahe geisterhaf­te Vision. Sieben Männer winken ihm zu. Sie werden sich wenig später als die Mitglieder eines Vereins erweisen, der sich dem Synchronsc­hwimmen widmet. Nach anfänglich­er Skepsis rekrutiert der Verein den Buchhalter. Aus der harmlosen Freizeitak­tivität wird Ernst, als Eric und seine Mitstreite­r an der Weltmeiste­rschaft teilnehmen möchten. Das Training wird von Susan (Charlotte Riley) geleitet, die aussieht wie ein Engel, sich aber als knallharte­r Drill-Meister erweist.

Das feucht-fröhliche Abenteuer „Swimming with Men“ist deutlich vielschich­tiger, glaubhafte­r und humorvolle­r als der schwedisch­e Beitrag zum Thema. Sogar die unvermeidl­iche Motivation­srede wirkt nicht peinlich. Dank der wundervoll­en Darsteller­riege hatte es Regisseur Oliver Parker wohl nicht sonderlich schwer, aus einem Rohdiamant­en einen brillanten Film zu kreieren. Am Ende wird auf der Straße getanzt wie in einer deutschen, romantisch­en Komödie. Seltsam, dass es hier nicht nervt.

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FOTO: ALEX BAILEY Bunt zusammenge­würfelt und nicht immer so grazil, wie beim Synchronsc­hwimmen eigentlich geboten: die acht Männer, die an der Weltmeiste­rschaft als britisches Team antreten wollen.

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