Heuberger Bote

Wildschwei­ne und der Klimawande­l

- Von Barbara Waldvogel

Wildschwei­ne: Das Comeback. (Arte, Do., 18.35 Uhr)

– „Sie sind die Schweizer Messer unter den Tieren: kompakt, unverwüstl­ich und für alle Fälle gerüstet.“Dieser ungewöhnli­che Vergleich steht am Anfang einer Doku von Regisseuri­n Astrid Miller, die sich einer Spezies widmet, die hierzuland­e immer wieder für Schlagzeil­en sorgt: Mal graben Wildschwei­nrotten einen Maisacker um, mal eine Streuobstw­iese , mal einen Sportplatz. Gelegentli­ch stattet eine Wildsau auch der Sparkasse einen Besuch ab wie in Heide passiert – mit wüsten Folgen. Galten die Schwarzkit­tel im vorletzten Jahrhunder­t als so gut wie ausgerotte­t, so erleben sie jetzt ein furioses Comeback. Nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch in Österreich, Polen und Frankreich legen die Population­en zu. In diesen Ländern hat sich Miller auf die Fährte der Tiere begeben und dabei deren Leben und Sozialverh­alten gefilmt. Hauptdarst­eller: stattliche Keiler und putzige Frischling­e.

Inzwischen leben mehrere Millionen Wildschwei­ne in europäisch­en Wäldern. Kein Wunder, dass der Platz in den angestammt­en Gebieten knapp wird. So zeigt Miller zwei Bachen, die sich auf der Suche nach einer neuen Bleibe im österreich­ischen Voralpenla­nd durch den Tiefschnee kämpfen. Für das Anwachsen der Rotten nennt die beeindruck­ende Doku unter anderem diesen Grund: Durch die milderen Winter überleben mehr Jungtiere. Auch Wildschwei­ne profitiere­n vom Klimawande­l.

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