Wildschweine und der Klimawandel
Wildschweine: Das Comeback. (Arte, Do., 18.35 Uhr)
– „Sie sind die Schweizer Messer unter den Tieren: kompakt, unverwüstlich und für alle Fälle gerüstet.“Dieser ungewöhnliche Vergleich steht am Anfang einer Doku von Regisseurin Astrid Miller, die sich einer Spezies widmet, die hierzulande immer wieder für Schlagzeilen sorgt: Mal graben Wildschweinrotten einen Maisacker um, mal eine Streuobstwiese , mal einen Sportplatz. Gelegentlich stattet eine Wildsau auch der Sparkasse einen Besuch ab wie in Heide passiert – mit wüsten Folgen. Galten die Schwarzkittel im vorletzten Jahrhundert als so gut wie ausgerottet, so erleben sie jetzt ein furioses Comeback. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, Polen und Frankreich legen die Populationen zu. In diesen Ländern hat sich Miller auf die Fährte der Tiere begeben und dabei deren Leben und Sozialverhalten gefilmt. Hauptdarsteller: stattliche Keiler und putzige Frischlinge.
Inzwischen leben mehrere Millionen Wildschweine in europäischen Wäldern. Kein Wunder, dass der Platz in den angestammten Gebieten knapp wird. So zeigt Miller zwei Bachen, die sich auf der Suche nach einer neuen Bleibe im österreichischen Voralpenland durch den Tiefschnee kämpfen. Für das Anwachsen der Rotten nennt die beeindruckende Doku unter anderem diesen Grund: Durch die milderen Winter überleben mehr Jungtiere. Auch Wildschweine profitieren vom Klimawandel.