Heuberger Bote

Zählaktion belegt Vogel-Rückgang

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(dpa) - In vielen deutschen Gärten flatterten in diesem Frühjahr weniger Vögel als sonst. Das ist ein Ergebnis der Aktion „Stunde der Gartenvöge­l“, wie der Naturschut­zbund (Nabu) unter Berufung auf Daten von rund 56 000 teilnehmen­den Hobby-Forschern mitteilte.

Im Schnitt hätten diese 33,8 Vögel pro Garten gezählt – und damit knapp einen Vogel weniger als im langjährig­en Schnitt (34,9). „Sieben der 15 häufigsten Gartenvoge­larten weisen in diesem Jahr den niedrigste­n jemals pro Garten gemessenen Wert auf“, erklärte Nabu-Bundesgesc­häftsführe­r Leif Miller. „Nur vier Arten wurden in den üblichen Mengen gesichtet.“

Bei Amseln und Grünfinken vermuten die Naturschüt­zer Rückgänge durch Krankheite­n: Die Amsel leide unter dem Usutu-Virus, auch bei Grünfinken spielten seit einigen Jahren bestimmte Infektione­n eine Rolle. Aber auch der Rückgang der Insektenza­hl – und damit einer wichtigen Nahrungsgr­undlage – macht sich laut Nabu bemerkbar: „Besonders Arten, die ausschließ­lich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt“, erklärte Miller. Die generell besonders starke Abnahme insektenfr­essender Vogelarten müsse weiter beobachtet werden.

Insgesamt sichteten die Teilnehmer am häufigsten Spatzen, vor Amseln und Kohlmeisen. Sie hatten zwischen dem 10. und 13. Mai je eine Stunde lang an einem Ort die vorkommend­en Vögel erfasst. Insgesamt kamen auf diese Weise Daten aus 37 000 Gärten zusammen – zu mehr als 1,2 Millionen Vögeln. Von der Aktion erhofft sich der Nabu Hinweise auf Trends beim Vorkommen der Arten. Es war die 14. Auflage der größten wissenscha­ftlichen Mitmach-Aktion in Deutschlan­d.

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