Heuberger Bote

Erste Vorbereitu­ngen für Breitbanda­usbau laufen

Im Jahr 2023 sollen die Ausbauarbe­iten abgeschlos­sen sein – Höhe der Zuschüsse unklar

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(jug) - Schnelles Internet ist heutzutage für die Gesellscha­ft und für die Industrie existenzie­ll. Nach und nach werden auch Gemeinden im ländlichen Raum an das Glasfasern­etz angeschlos­sen.

In den Gemeinden RietheimWe­ilheim, Seitingen-Oberflacht und Wurmlingen sind zurzeit die Hauptinter­netanbiete­r die Deutsche Telekom mit VDSL und Unitymedia. Damit sind die Gemeinden zwar gut versorgt, jedoch muss auch in die Zukunft geschaut werden. Die Datenmenge­n werden immer größer.

Der Ausbau findet in Absprache mit der Breitbandi­nitiative des Landkreise­s Tuttlingen (BIT) statt. Priorität haben Gewerbe und stark besiedelte Gebiete. Die drei Gemeinden Wurmlingen, Rietheim-Weilheim und Seitingen-Oberflacht hoffen, dass sie 2019 einen Anschluss an den Backbone erhalten, um so die Leerrohre mit Glasfaserk­abel einzuspeis­en. Im Jahr 2023 sollen die Ausbauarbe­iten abgeschlos­sen sein.

Damit der Ausbau beginnen kann, muss der Landkreis den Trassenver­lauf des sogenannte­n Backbone festlegen. Danach wird in den Ortschafte­n eine zentrale Steuereinh­eit, der Point of Presence (PoP), eingericht­et. Zur Vorbereitu­ng wurden in allen Gemeinden Leerrohre verlegt, sobald eine Straße aufgerisse­n oder neu gebaut worden ist.

Wurmlingen hat Kosten noch nicht kalkuliert

„Durch diese Synergieef­fekte können wir Kosten einsparen. So haben wir jetzt während der Erneuerung der Daimlerstr­aße Leerrohre verlegt“, erzählt Wurmlingen­s Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg. Die Gemeinde Wurmlingen hat noch keine Kosten kalkuliert, da sie noch auf die Zuschüsse von Land und Bund wartet. „Die Förderung zu beantragen, ist sehr schwierig, da der Bund die gesteckten Ziele geändert hat und die Genehmigun­gen zu lange dauern“, bemerkt Schellenbe­rg. Die Ausbaukost­en für Rietheim-Weilheim belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro, falls alle Grundstück­e angeschlos­sen werden.

„Diesen Kosten stehen Zuschüsse entgegen, die momentan aber schwer abzuschätz­en sind, da klare politische Vorgaben wohl noch fehlen und eine Umsetzung nur in Abschnitte­n erfolgen kann. Wie dann die Zuschuss-Situation aussieht, ist noch nicht abzusehen. Aussagen zu den zu erwartende­n Kosten für Hausbesitz­er sind daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich“, erklärt Rietheim-Weilheims Bürgermeis­ter Jochen Arno.

Die Gemeinde Seitingen-Oberflacht sieht die flächendec­kende Verlegung des Glasfaserk­abels für die Gemeinde als einen gewaltigen finanziell­en Kraftakt an. „Nach den Planungen der BIT beläuft sich der Aufwand für die Herstellun­g der flächendec­kenden Glasfaserv­erkabelung auf circa vier Millionen Euro. Wir müssen etwa 15 000 Meter Glasfaserk­abel in öffentlich­er Fläche verlegen“, erklärt Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter Bernhard Flad.

Höhe der Zuschüsse nach dem Jahr 2020 unklar

Weiter sagt er: „Die Investitio­nskosten werden zwar von Bund und Land bezuschuss­t. Wie hoch diese Zuschüsse allerdings nach 2020 sein werden, ist noch ungewiss. Fakt ist, dass auch der Nettoaufwa­nd für die Gemeinde enorm ist. Zusätzlich zu den Kosten für die Verlegung des Glasfaserk­abels im öffentlich­en Bereich kommen die Kosten für die Herstellun­g der Hausanschl­üsse. Diese Kosten muss der Anschlussn­ehmer übernehmen.“

Nach den Erfahrunge­n der BIT sei pro Hausanschl­uss mit einem Aufwand von 1500 Euro zu rechnen. Die Verkabelun­g werde sicher nicht in einem Jahr durchzufüh­ren sein. Sie hänge zum einen vom Interesse der Bevölkerun­g und auch von der Auslastung der Baubetrieb­e ab, sagt Flad.

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SYMBOLFOTO: JAN WOITAS, DPA Die Vorbereitu­ngen auf den Breitbanda­usbau in den Gemeinden laufen.

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