Spezialeinsatz auf der Burgruine Falkenstein
Verein kümmert sich um Sanierungsarbeiten – Führung am kommenden Samstag
(wk) - Der Verein „Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal“setzt derzeit Sanierungsarbeiten an der Burgruine Falkenstein um. Interessierte haben am Samstag, 9. Juni, ab 14 Uhr die Möglichkeit, sich bei einer Führung durch die Burgruine selbst von den laufenden Arbeiten ein Bild zu machen.
„Über mehrere Wochen werden sich die Sanierungsarbeiten an der Südseite der Falkenstein hinziehen“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Emil Laschinger. In diesem Bereich ist der Mauerausbruch an einem der Rundbögen unterhalb der Treppenrampe zu reparieren. Im Vorfeld musste die Maßnahme ein denkmalschutzrechtliches Genehmigungsverfahren durchlaufen. Die Auflagen umfassen etwa die Anleitung, Begleitung und Dokumentation durch einen Steinmetzmeister und die Verwendung der ausgebrochenen Originalsteine.
Eine Herausforderung ist für die Helfer, den Bewuchs an Mauerfuß und -krone der Burgruine Falkenstein in Beuron-Thiergarten klein zu halten. „So ansprechend der Mauerbewuchs auch aussieht, der Wurzeldruck schädigt das Gemäuer und Steine brechen aus“, betont er.
Für die Sanierung ist es zu einem Spezialeinsatz einer Gartenbaufirma aus Meßkirch gekommen, die dem Verein diese Unterstützung ehrenamtlich angeboten hatte. Das Equipment: ein Aggregat, bestehend aus einem Dieselmotor zur Erhitzung des Wassers auf knapp hundert Grad und einem Benzinmotor, der das Wasser aus einem 1000-Liter-Tank durch einen 40 Meter langen Schlauch zu einer Handlanze pumpt. Gearbeitet wird mit zwei verschiedenen Lanzen, einer Sprühlanze für die Wildkrautbekämpfung und einer Spitzlanze, mit der die Wurzeln von Sträuchern in mehreren Zentimetern Tiefe geschädigt werden können. Wird das fast kochend heiße Wasser gezielt auf das Wildkraut gesprüht, wird die Zellstruktur zerstört und die Pflanze stirbt sofort ab.
Als besondere Herausforderung bezeichnet Laschinger die Logistik, da auf der Ruine weder Strom noch Wasser vorhanden sind. Deshalb mussten Stromaggregat, Baugerüst, 30 Säcke Kalkmörtel und ein Wassertank auf das Gelände transportiert werden.