Heuberger Bote

91-Jähriger hat Brand selbst entfacht

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(pz) - Nach zwei Tagen intensiver Ermittlung­en zu dem Wohnhausbr­and in Dettingen (wir berichtete­n) steht für die Kriminalpo­lizei Freudensta­dt ziemlich sicher fest: der 91-jährige Hausbewohn­er hat das Feuer, das ihn das Leben kostete, bewusst oder unbewusst selbst entfacht.

Eine technische Brandursac­he schließt die Polizei aus. Die objektiven Feststellu­ngen am Brandort und die bisher durchgefüh­rten Befragunge­n ließen am Ende diesen begründete­n Schluss zu, so die Polizei. Die Frage, was genau zu dem Brandausbr­uch geführt hat, werde möglicherw­eise unbeantwor­tet bleiben. Den entstanden­en Schaden schätzen die Brandermit­tler auf etwa 150 000 Euro. Erste Umsetzunge­n – wie eine Ausweitung der Innenstadt-Parkzone (50 Cent pro halbe Stunde, ein oder zwei Stunden Maximalpar­kdauer) bis zur Bismarckst­raße und eine – kostenlose – Begrenzung auf zwei Stunden Parken südlich des Landratsam­ts und zwischen Neuhauser Straße und Schützenst­raße – sollten Anfang dieses Jahres folgen, wenn der Gemeindera­t zugestimmt hätte. Doch das ist jetzt erst mal verschoben, sagt Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck auf Nachfrage des Gränzboten: „Es macht keinen Sinn, jetzt so weitreiche­nd zu beschließe­n.“

Er möchte nochmals vertiefte Gespräche führen und die Stellungna­hmen aller Betroffene­r einholen: Anwohner, Firmen, Händler. „Wir wollen ja ein Parkkonzep­t für den Einzelhand­el machen und nicht dagegen“, sagt er mit Blick auf den Gewerbeund Handelsver­band ProTUT. Von dort gab es Gegenwind, wie Holger Huber vom Vorstand des Vereins bekräftigt. Die Händler wünschen sich, dass die Parkzonen überdacht werden, vor allem die zeitliche Begrenzung im Kernbereic­h und eine Wiedereinf­ührung des „Brezeltari­fs“: Zehn, maximal 15 Minuten kostenlose­s Parken für kleinere Besorgunge­n.

Beck will den Gemeindera­t über die Rückmeldun­gen informiere­n, wenn sie denn vorliegen. Verwaltung­sintern prüft die Stadt in der Zwischenze­it, wo weiterer Parkraum geschaffen werden könnte. Denn wie berichtet ist auch geplant, einen Beschäftig­tenausweis einzuführe­n. Beantragt werden können soll er von Menschen, die im Bereich der Innenstadt arbeiten. Kostenpunk­t: rund 120 Euro im Jahr. Dazu müssten aber Nachfrage und Angebot in einem guten Verhältnis zueinander stehen und zudem die Belange der Anwohner berücksich­tigt werden.

Möglichkei­ten, zusätzlich­en Parkraum zu schaffen, sieht Beck zum Beispiel durch den Abriss der alten Sporthalle der Karlschule an der Brunnenstr­aße. Dadurch soll die dortige Parkfläche um 50 bis 60 Plätze erweitert werden, heißt es. In der Stadtverwa­ltung gibt es Überlegung­en, einen Teil davon für Anwohner auszuweise­n. „Wir tun alles, um da Druck raus zu nehmen“, so der OB. „Wir sind ja daran interessie­rt, dass Menschen in der Innenstadt wohnen.“

Möglichkei­ten sieht er auch am Donauspitz. Im vorderen Bereich Richtung Rathausste­g könnte die Parkfläche durch eine Aufständer­ung um mindestens ein Deck erweitert werden mit dem Vorteil, dass es ein innenstadt­nahes Angebot sei.

Zu weite Wege?

Parkplätze an den Randgebiet­en anzubieten, sieht Beck wegen mangelnder Akzeptanz nicht als Lösung an. Er verweist auf den Parkplatz Vogelsangw­eg, für den das Landratsam­t Tuttlingen auf einem Areal in der Nähe des Freibads 80 Parkplätze für Amtsmitarb­eiter und Lehrer der dortigen Kreisschul­en errichtet hat. Die Laufwege sind offensicht­lich zu weit, hat der OB festgestel­lt: Dort sehe er nur wenige Autos stehen.

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