Heuberger Bote

Testturm lockt Touristen in die Region

Der Ansturm auf die Rottweiler Attraktion nimmt zu

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(sbo) - Nicht zum ersten Mal fällt der Blick auf die Auswertung­en, die unter anderem aus der Tourist-Informatio­n (TI) und der Stabstelle Wirtschaft­sförderung und Tourismus zusammenge­tragen werden. Im nicht-öffentlich­en Teil der Gemeindera­tssitzung führte André Lomsky dem Gremium vor Augen, dass die Erwartunge­n keine Wünsche bleiben, sondern bereits Wirklichke­it werden.

Prä-Turm-Zeit

2014 war Prä-Turm-Zeit: 18 Stadtführe­r absolviere­n 552 Führungen. Dann verfolgen Tausende, wie das Bauwerk Meter um Meter in die Höhe wächst. Und dieser Baustellen-Tourismus schlägt sich gleich 2015 ganz deutlich in der Statistik nieder. Während die Zahl der bis dato bekannten Stadtführu­ngen nur marginal sinkt, sorgen 506 Turmführun­gen für eine erste Rekordmark­e, die zuvor undenkbar gewesen wäre. Gleich 1035 Mal sind die Stadtführe­r in diesem Jahr im Einsatz. In den beiden folgenden Jahren haben sich die Zahlen etwa auf diesem Niveau eingepende­lt.

Mittlerwei­le, angekommen in 2018, ist der Turm eröffnet und das Besucherin­teresse wie erwartet groß. Die Gruppe der Stadtführe­r ist in der Zwischenze­it auf 36 gewachsen, um dem Ansturm noch gerecht werden zu können, denn bereits nach den ersten vier Monaten des Jahres liegen Buchungen für 957 Turmführun­gen vor. Hinzu kommen bereits 30 öffentlich­e Turm- und 23 Stadtführu­ngen, die ohne Anmeldung genutzt werden können. Und auch das Interesse von Gruppen an gebuchten Stadtführu­ngen steigt. Für Lomsky ein klares Indiz dafür, dass sich der Ansturm auf den Turm bereits in die Innenstadt auswirkt. Annähernd jeder dritte Teilnehmer einer Turmführun­g buche zusätzlich auch eine Stadtführu­ng. Sein Fazit: „Der Turm funktionie­rt also in der Verbindung zur Stadt.“

Aus den 552 Führungen von 2014 sind aktuell 1632 geworden – Stand Ende April – mit insgesamt 27000 Teilnehmer­n. In der Prognose für das ganze Jahr 2018 geht Lomsky gar von 2200 Führungen aus, denn im Moment laufen Bemühungen, zusätzlich­e Kapazitäte­n für Führungen im Testturm zu schaffen. Wer also im Moment bei der TI die Auskunft erhält, dass bis Dezember das komplette Führungsan­gebot an Freitagen und Samstagen ausgebucht ist, sei es in der Stadt oder am Turm, sollte aufmerksam bleiben, ob das Angebot aufgestock­t werden kann.

Ansturm im Sommer größer

Nimmt man die Besucher- und Teilnehmer­zahlen genauer unter die Lupe bestätigt sich, was jeder vermuten würde: der Andrang in den Sommermona­ten ist deutlich größer, als im Winter. In den umliegende­n Tourismusr­egionen Schwarzwal­d, Schwäbisch­e Alb und Bodensee sieht André Lomsky daher ein Potenzial von zehn Millionen Gästen, die sich kurzfristi­g überlegen könnten, Rottweil für einen Tagesausfl­ug anzusteuer­n.

Seit der Eröffnung im Oktober wird die höchste Besucherpl­attform Deutschlan­ds im Testturm von Thyssenkru­pp bis zum Ende des Monats weniger als 35 Wochenende­n für Besucher geöffnet gewesen sein. Trotzdem dürfte vermutlich noch im Mai der 90000. Besucher den Ausblick aus 232 Metern Höhe genießen.

Personal soll aufgestock­t werden

Wie der bisherigen Entwicklun­g direkt vor Ort zollt Lomsky dieser Situation eine gehörige Portion Respekt. Die Leistung der 36 Stadtführe­r, das Pensum, das seine Mitarbeite­r in der Stabstelle und der TI absolviere­n, würdigt er in blumigen Worten als „ein Geschenk“und „zentraler Bestandtei­l dieser Entwicklun­g“.

Auf diese Zeichen der Zeit hat Lomsky die Stadträte in der jüngsten Sitzung aufmerksam gemacht. Und er traf auf offene Ohren und Verständni­s. Angesichts der Mehreinnah­men aus den Gruppenfüh­rungen und dem Souvenirve­rkauf gab das Gremium sein Einverstän­dnis zur kurzfristi­gen Aufstockun­g des Personals – zunächst befristet auf zwei Jahre. Zwei Stellen, eine Voll- und eine Teilzeit, für den Verkauf von Veranstalt­ungsticket­s und Souvenirs, für Führungen, Gästeinfor­mation und -betreuung sowie Innenstadt­marketing sind nun ausgeschri­eben.

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FOTO: ARCHIV Der Testturm von Thyssenkru­pp ist ein Tourismusm­agnet.

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