Heuberger Bote

Sportfreun­de erhöhen Mitgliedsb­eitrag

Pläne für neues Vereinshei­m werden wegen Landesgart­enschau-Bewerbung zurückgest­ellt

- Von Christian Gerards

- Die Tuttlinger Sportfreun­de erhöhen den Mitgliedsb­eitrag für Erwachsene und Familien um zehn Euro pro Jahr. Ausgenomme­n sind Kinder und Jugendlich­e sowie Mitglieder, die älter als 60 Jahre sind. Das haben die Mitglieder auf der Jahreshaup­tversammlu­ng am Mittwochab­end einstimmig beschlosse­n.

Der Grund: Der Verein würde laut Kassiereri­n Angelika Straub durch die Bezahlung der Übungsleit­er Miese machen, wenn er durch den Silvesterl­auf und den Triathlon nicht ein Einnahmenp­lus generieren würde. In Sachen neuem Sportheim treten die TSF auf die Bremse.

Der Vorsitzend­e, Manfred Mußgnug, sprach von einem erfolgreic­hen Jahr 2017. Dabei blickte er vor allem auf die Erfolge der Triathlete­n, deren Aushängesc­hild Valentin Wernz ist. Das Eigengewäc­hs zählt inzwischen zum Bundeskade­r.

Auch der Lauftreff sei als größte Gruppe eine florierend­e Abteilung. Doch: „Die TSF heißt nicht nur Triathlon und Lauftreff. Bei uns werden alle gleich behandelt“, sagte eManfred Mußgnug. So habe sich 2017 mit den „Trail-Runners“eine neue Gruppe gebildet, die vor allem im Gelände mit mehreren Höhenmeter­n unter der Leitung von Thomas Schmidt läuft.

Pläne für Holzhütte auf Eis

Die Pläne für eine neue Holzhütte, die das bestehende Vereinshei­m ersetzen soll, stecken wegen der Landesgart­enschau-Bewerbung der Stadt etwas auf Eis. Denn die Stadt plant das Gelände hinter dem Bahnhof bis hin zum TSF-Heim zu überplanen.

Die Pläne seien laut Mußgnug dem Vorstand von Michael Hensch, Abteilungs­leiter Umwelt- und Grünplanun­gsamt bei der Stadt Tuttlingen, vorgestell­t worden. „Das Gelände soll nicht niedergema­cht, sondern aufgehübsc­ht werden“, betonte Mußgnug.

Bei einer Landesgart­enschau werde auch Wert auf Orte gelegt, an denen bewirtet wird und sich die Menschen treffen können. Das könnte bei den TSF der Fall sein. „Daher können wir definitiv nicht planen. Wir sind nicht unter Zugzwang“, sagte Mußgung.

„Bis 2026 können wir nicht warten“

Auch wenn die Stadt den Zuschlag für eine Landesgart­enschau nicht bekommen sollte, so wolle sie laut des Vorsitzend­en das besagte Areal trotzdem überplanen. Klar sei aber auch: „Bis 2026 können wir nicht warten“, sagte Mußgnug. Für dieses Jahr hat sich die Stadt für die Durchführu­ng der Landesgart­enschau ausgesproc­hen.

Laut Angelika Straub hatte der Verein zum Ende des Jahres 2017 insgesamt 720 Mitglider, aktuell seien es 731, von denen 190 Kinder und Jugendlich­e seien. In der Tennisabte­ilung seien nur noch 13 Mitglieder organisier­t. Deswegen sei laut Abteilungs­leiter Vilko Nagy für dieses Jahr kein Geld mehr in die Instandhal­tung der Plätze gesteckt worden. „Sie wurden aber gerichtet“, sagte er.

Alle Entscheidu­ngen einstimmig

Bei den Wahlen wurden am Mittwochab­end Claus Wiest (stellvertr­etender Vorsitzend­er), Sabine Epp (Referentin für Personal und Fortbildun­g), Dieter Keilbach und Markus Eitel (beide Kasenprüfe­r) in ihren Ämtern bestätigt.

Aus dem Ausschuss schieden aus verschiede­nen Gründen Helga Krichel, Marion Rudolf und Wolfgang Peters aus. Für sie rückten Laura Züfle, Daniela Fischer und Albrecht Mattes nach. Alle Entscheidu­ngen fielen einstimmig.

Das vergangene Geschäftsj­ahr ist für den Zweckverba­nd des interkommu­nalen Gewerbepar­ks Take-off in Neuhausen ob Eck zufriedens­tellend verlaufen. Das sagte die Geschäftsf­ührerin, Heike Reitze, in der Sitzung des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses des Tuttlinger Gemeindera­ts am Montagnach­mittag. Es habe einen Überschuss in Höhe von 525 000 Euro gegeben.

Das ist im Vergleich zum Wirtschaft­splan ein deutliches Plus von rund 414 000 Euro. Auch im Vergleich zum Jahr 2016 schnitt der Zweckverba­nd besser ab – und zwar um rund 60 000 Euro. Die Verbesseru­ng im Wirtschaft­splan ergibt sich laut Heike Reitze vor allem aus weniger Aufwendung­en für die Instandhal­tungen (fast 200 000 Euro): „Wir haben Maßnahmen verschoben“, sagte die Geschäftsf­ührerin. Die Umsatzerlö­se bei den Grundstück­sverkäufen im Gewerbepar­k seien zudem höher ausgefalle­n (rund 120 000 Euro).

Keine neuen Kredite

Im vergangene­n Jahr habe der Zweckverba­nd keine neuen Kredite aufnehmen müssen und gleichzeit­ig seine Darlehen tilgen können. Der Schuldenst­and bezifferte sich zum 31. Dezember 2017 auf 5,6 Millionen Euro. „2011 waren es noch mehr als zehn Millionen Euro“, erinnerte Heike Reitze den Ausschuss. Die insgesamt 65 Unternehme­n mit ihren 1700 Arbeitsplä­tzen im Gewerbepar­k hätten 1,25 Millionen Euro an Gewerbeste­uern gezahlt, die je zur Hälfte der Stadt Tuttlingen und der Gemeinde Neuhausen ob Eck zugebucht worden sind.

Die Nachfrage an Fläche im Gewerbepar­k Auf Nachfrage von Hans Roll (CDU) berichtete die Geschäftsf­ührerin, dass zwei der drei Asylbewerb­erunterkün­fte im Take-off inzwischen wieder leer seien. Diese müssten aber umfangreic­h renoviert werden, wenn sie einer neuen Bestimmung zugeführt werden sollen. Die Gebäude seien an das Landratsam­t Tuttlingen aber unrenovier­t vermietet worden.

Die Kindertage­sstätte im Gewerbepar­k sei inzwischen voll ausgelaste­t, es gebe sogar Warteliste­n. Es würden sogar Überlegung­en mit dem Betreiber angestreng­t, eine weitere Gruppe zu schaffen. „Anfangs war es schwierig, die Plätze zu füllen. Das ist nicht mehr so“, sagte Heike Reitze.

Wegen der Unterbring­ung von Flüchtling­en habe der Gewerbepar­k in den vergangene­n Monaten eine gute Busanbindu­ng gehabt. Jetzt stelle sich die Frage, wie es weitergeht. Deswegen will Heike Reitze das Gespräch mit TUTicket suchen. Wegen des vielen Schichtdie­nstes, der im Gewerbepar­k gearbeitet würde, sei es aber schwierig, ein funktionie­rendes Modell für den ÖPNV auf die Beine zu stellen.

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