Sportfreunde erhöhen Mitgliedsbeitrag
Pläne für neues Vereinsheim werden wegen Landesgartenschau-Bewerbung zurückgestellt
- Die Tuttlinger Sportfreunde erhöhen den Mitgliedsbeitrag für Erwachsene und Familien um zehn Euro pro Jahr. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche sowie Mitglieder, die älter als 60 Jahre sind. Das haben die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend einstimmig beschlossen.
Der Grund: Der Verein würde laut Kassiererin Angelika Straub durch die Bezahlung der Übungsleiter Miese machen, wenn er durch den Silvesterlauf und den Triathlon nicht ein Einnahmenplus generieren würde. In Sachen neuem Sportheim treten die TSF auf die Bremse.
Der Vorsitzende, Manfred Mußgnug, sprach von einem erfolgreichen Jahr 2017. Dabei blickte er vor allem auf die Erfolge der Triathleten, deren Aushängeschild Valentin Wernz ist. Das Eigengewächs zählt inzwischen zum Bundeskader.
Auch der Lauftreff sei als größte Gruppe eine florierende Abteilung. Doch: „Die TSF heißt nicht nur Triathlon und Lauftreff. Bei uns werden alle gleich behandelt“, sagte eManfred Mußgnug. So habe sich 2017 mit den „Trail-Runners“eine neue Gruppe gebildet, die vor allem im Gelände mit mehreren Höhenmetern unter der Leitung von Thomas Schmidt läuft.
Pläne für Holzhütte auf Eis
Die Pläne für eine neue Holzhütte, die das bestehende Vereinsheim ersetzen soll, stecken wegen der Landesgartenschau-Bewerbung der Stadt etwas auf Eis. Denn die Stadt plant das Gelände hinter dem Bahnhof bis hin zum TSF-Heim zu überplanen.
Die Pläne seien laut Mußgnug dem Vorstand von Michael Hensch, Abteilungsleiter Umwelt- und Grünplanungsamt bei der Stadt Tuttlingen, vorgestellt worden. „Das Gelände soll nicht niedergemacht, sondern aufgehübscht werden“, betonte Mußgnug.
Bei einer Landesgartenschau werde auch Wert auf Orte gelegt, an denen bewirtet wird und sich die Menschen treffen können. Das könnte bei den TSF der Fall sein. „Daher können wir definitiv nicht planen. Wir sind nicht unter Zugzwang“, sagte Mußgung.
„Bis 2026 können wir nicht warten“
Auch wenn die Stadt den Zuschlag für eine Landesgartenschau nicht bekommen sollte, so wolle sie laut des Vorsitzenden das besagte Areal trotzdem überplanen. Klar sei aber auch: „Bis 2026 können wir nicht warten“, sagte Mußgnug. Für dieses Jahr hat sich die Stadt für die Durchführung der Landesgartenschau ausgesprochen.
Laut Angelika Straub hatte der Verein zum Ende des Jahres 2017 insgesamt 720 Mitglider, aktuell seien es 731, von denen 190 Kinder und Jugendliche seien. In der Tennisabteilung seien nur noch 13 Mitglieder organisiert. Deswegen sei laut Abteilungsleiter Vilko Nagy für dieses Jahr kein Geld mehr in die Instandhaltung der Plätze gesteckt worden. „Sie wurden aber gerichtet“, sagte er.
Alle Entscheidungen einstimmig
Bei den Wahlen wurden am Mittwochabend Claus Wiest (stellvertretender Vorsitzender), Sabine Epp (Referentin für Personal und Fortbildung), Dieter Keilbach und Markus Eitel (beide Kasenprüfer) in ihren Ämtern bestätigt.
Aus dem Ausschuss schieden aus verschiedenen Gründen Helga Krichel, Marion Rudolf und Wolfgang Peters aus. Für sie rückten Laura Züfle, Daniela Fischer und Albrecht Mattes nach. Alle Entscheidungen fielen einstimmig.
Das vergangene Geschäftsjahr ist für den Zweckverband des interkommunalen Gewerbeparks Take-off in Neuhausen ob Eck zufriedenstellend verlaufen. Das sagte die Geschäftsführerin, Heike Reitze, in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Tuttlinger Gemeinderats am Montagnachmittag. Es habe einen Überschuss in Höhe von 525 000 Euro gegeben.
Das ist im Vergleich zum Wirtschaftsplan ein deutliches Plus von rund 414 000 Euro. Auch im Vergleich zum Jahr 2016 schnitt der Zweckverband besser ab – und zwar um rund 60 000 Euro. Die Verbesserung im Wirtschaftsplan ergibt sich laut Heike Reitze vor allem aus weniger Aufwendungen für die Instandhaltungen (fast 200 000 Euro): „Wir haben Maßnahmen verschoben“, sagte die Geschäftsführerin. Die Umsatzerlöse bei den Grundstücksverkäufen im Gewerbepark seien zudem höher ausgefallen (rund 120 000 Euro).
Keine neuen Kredite
Im vergangenen Jahr habe der Zweckverband keine neuen Kredite aufnehmen müssen und gleichzeitig seine Darlehen tilgen können. Der Schuldenstand bezifferte sich zum 31. Dezember 2017 auf 5,6 Millionen Euro. „2011 waren es noch mehr als zehn Millionen Euro“, erinnerte Heike Reitze den Ausschuss. Die insgesamt 65 Unternehmen mit ihren 1700 Arbeitsplätzen im Gewerbepark hätten 1,25 Millionen Euro an Gewerbesteuern gezahlt, die je zur Hälfte der Stadt Tuttlingen und der Gemeinde Neuhausen ob Eck zugebucht worden sind.
Die Nachfrage an Fläche im Gewerbepark Auf Nachfrage von Hans Roll (CDU) berichtete die Geschäftsführerin, dass zwei der drei Asylbewerberunterkünfte im Take-off inzwischen wieder leer seien. Diese müssten aber umfangreich renoviert werden, wenn sie einer neuen Bestimmung zugeführt werden sollen. Die Gebäude seien an das Landratsamt Tuttlingen aber unrenoviert vermietet worden.
Die Kindertagesstätte im Gewerbepark sei inzwischen voll ausgelastet, es gebe sogar Wartelisten. Es würden sogar Überlegungen mit dem Betreiber angestrengt, eine weitere Gruppe zu schaffen. „Anfangs war es schwierig, die Plätze zu füllen. Das ist nicht mehr so“, sagte Heike Reitze.
Wegen der Unterbringung von Flüchtlingen habe der Gewerbepark in den vergangenen Monaten eine gute Busanbindung gehabt. Jetzt stelle sich die Frage, wie es weitergeht. Deswegen will Heike Reitze das Gespräch mit TUTicket suchen. Wegen des vielen Schichtdienstes, der im Gewerbepark gearbeitet würde, sei es aber schwierig, ein funktionierendes Modell für den ÖPNV auf die Beine zu stellen.