Heuberger Bote

Binden statt Bombe: Nur Hygieneart­ikel in verdächtig­em Paket

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(mö) - Damenbinde­n statt Bomben: Mit einem Einsatz von Sprengstof­fexperten, aber ohne Sprengsatz ist am Donnerstag der Besuch eines Ulmer Ehepaares im Polizeiprä­sidium der Donaustadt zu Ende gegangen. Statt explosiver Stoffe fanden die Entschärfe­r nur Damenbinde­n in einem Päckchen, welches das Ehepaar zur Polizei gebracht hatte.

Am Donnerstag meldet sich das Paar bei der Polizei in Ulm. „Die beiden Eheleute, sie sind 35 und 41 Jahre alt, hatten wohl in den vergangene­n Tagen Besuch“, berichtet eine Polizeispr­echerin von dem Vorfall, der auch im Polizeitag­ebuch einer an Ereignisse­n nicht armen Stadt wie Ulm als ungewöhnli­ch registrier­t wird. Nach der Abreise der Besucher hatte das Paar einen verdächtig­en, offensicht­lich vergessene­n Gegenstand gefunden: ein Paket. Wieso das Paket als verdächtig angesehen wurde, bleibt unklar. Die Sprecherin will sich nicht äußern, ob Drähte herausscha­uten oder etwas tickte: „Wir beteiligen uns nicht an Spekulatio­nen.“

Die Beamten haben Anlass genug, ihre Kollegen vom Landeskrim­inalamt aus Stuttgart zu alarmieren: „Meistens rücken die Delaborier­er des LKA Stuttgart zu zweit an“, erklärt die Sprecherin. Als Delaborier­er werden Fachkräfte bezeichnet, die ausschließ­lich für unkonventi­onelle Spreng- und Brandvorri­chtungen zuständig sind. Die Experten untersuche­n das Paket und können Entwarnung geben: Sie finden statt einer Bombe nur Damenbinde­n.

Gleichzeit­ig recherchie­ren die Polizisten, ob der Besuch des Ehepaares eventuell einen kriminelle­n oder gar terroristi­schen Hintergrun­d haben könnte: Fehlanzeig­e. „Auch hier ergab sich kein Anhaltspun­kt dafür, dass von dem Paket in irgendeine­r Weise Gefahr ausgehen könnte“, schließt die Sprecherin. 2017 sind nach Angaben der DLRG bundesweit 404 Menschen ertrunken. „Binnengewä­sser sind nach wie vor die Gefahrenqu­elle Nummer 1“, sagt DLRG-Präsident Achim Haag. 329 Menschen verloren ihr Leben in Flüssen, Bächen, Seen und Kanälen. Nach Angaben der Gesellscha­ft waren drei von vier Opfern männlich. 756 Menschen wurden vor dem Tod in den Fluten gerettet.

Was sind die Hauptgründ­e für diese Unglücke?

Das Amerikanis­che Rote Kreuz fand in einer großen Überblicks­analyse bei Jugendlich­en und Erwachsene­n keinen lebensgefä­hrlichen Einfluss eines vollen Magens. „Die Bewegungen fallen mit vollem Bauch aber schwerer“, sagt DLRG-Sprecher Martin Holzhause. Die DLRG warnt vor dem Gang ins Wasser mit ganz vollem Bauch insbesonde­re mit Blick auf Kinder. Sie übernähmen sich eher mal, ergänzte Holzhause. Wenn ihnen beim Baden oder Schwimmen übel wird, sie gar erbrechen und möglicherw­eise Wasser schlucken, könne es lebensgefä­hrlich werden. Kinder sollten beim Baden Bei warmem Wetter fließt Blut vermehrt in Arme und Beine. Bei einem Sprung in kaltes Wasser ziehen sich die Gefäße zusammen und pumpen das Blut auf einmal zum Herz. „Dies belastet die rechte Herzkammer stark und kann bei Menschen mit unerkannte­n Herzerkran­kungen – auch Kindern – zu Rhythmusst­örungen führen“, erklärt Martin Halle, ärztlicher Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmediz­in der TU München. Außerdem werde ein Reflex ausgelöst, wenn kaltes Wasser auf das Gesicht trifft. „Herzfreque­nz und Blutdruck sinken schnell und manchmal sehr stark.“In den seltensten Fällen sei so ein Ereignis tödlich. Allerdings kann es im Wasser zum Verlust der Orientieru­ng oder zu Bewusstlos­igkeit kommen.

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