Heuberger Bote

Antonius wird immer gebraucht

Die Namensvett­er auf dem Heuberg feiern gemeinsam ihren „Schlamper-Done“

- Von Gisela Spreng FOTO: GISELA SPRENG

- Weil Anton Hermle als Hüttenwirt auf dem Lemberg aufgehört hat, ist das traditione­lle Antonius-Fest mit ihm in die Gosheimer Skihütte umgezogen. Etwa 60 Gäste trafen sich am 13. Juni, dem Namenstag des Heiligen Antonius von Padua, in der frisch renovierte­n Hütte des Skiclubs Gosheim. Es waren so viele, dass sogar die Sitzgelege­nheiten in der Hütte ausgingen.

Nachdem ein Teil der Anwesenden erst vor kurzem von einer Wallfahrt nach Padua zurückgeke­hrt war und eine zweite Gruppe ebenfalls erst neulich eine Pilgerreis­e nach Assisi mit Zwischenst­opp in Padua unternomme­n hatte, waren sowohl Antoniusal­s auch Franziskus-Fans unter den Gästen.

Eine Menge über den beliebten Heiligen, dem sie ihren Vornamen zu verdanken haben, hätten sie in Italien vor Ort erfahren, erzählen die Antons, die Antonias und ihre Begleiter. In Verbindung mit Episoden aus seinem Leben hätten sie ihn als begabten Redner und Prediger, als Franziskan­er-Pater und als Missionar kennengele­rnt. Allerdings ist er den meisten nach wie vor als „Schlamper-Done“am sympathisc­hsten. „Ich brauch‘ Dich jeden Tag“habe sie ihrem Schutzheil­igen an seinem Grab in Padua gestanden, verrät Monika Berenz. „Und ich hab‘ mir auch vorgenomme­n, in Zukunft besser auf meine Sachen aufzupasse­n, dass ich den Heiligen Antonius nicht so oft belästigen muss“, sagt sie und weist auf ein Armband mit dem Bild des Heiligen hin, das sie als Souvenir mitgebrach­t hat.

Pfarrer Edwin Stier denkt über den Heiligen nach

Ex-Bürgermeis­ter Anton Stier, der die Anton-Treffs inzwischen im zwölften. Jahr zusammen mit Anton Hermle organisier­t, hat wieder Pfarrer Edwin Stier für eine Meditation eingeladen. Der Deißlinger Pfarrer stammt wie Anton Stier aus Egesheim. Seine Gottesdien­ste und Meditation­en gehören inzwischen als Highlights zum Antonius-Fest dazu.

Er ließ als großer Bewunderer des Heiligen Antonius von Padua („Er ist für mich wie ein großer Bruder“) in einer bemerkensw­ert geistreich­en Andacht den beliebten Heiligen als machtvolle­n Verkünder des wahren Glaubens und als Helfer in der Not lebendig werden. Die Tatsache, dass Antonius, der vor 800 Jahren gelebt habe, über seinen Tod hinaus bis in unsere Zeit hineinwirk­e, unterschei­de ihn, den echten Heiligen, von allen Schein-Heiligen.

Dazu sang die aus der ganzen Region bunt zusammenge­würfelte „Antonius-Gemeinde“das AntoniusLi­ed. Bei Kaffee und Kuchen wurde danach „weltlich“weitergefe­iert.

Der älteste Anton war dieses Jahr Anton Weber aus Gosheim mit 94 Jahren. Der kleine Anton aus Frittlinge­n war mit seinen 2,4 Jahren schon zum zweiten Mal als jüngster Gast dabei – allerdings nur deshalb, weil die noch jüngere Antonia zu lange geschlafen hatte und mit ihrer Oma zu spät zum Fototermin kam.

 ??  ?? Pfarrer Edwin Stier aus Deißlingen (links) und die Organisato­ren Anton Hermle (Zweiter von links) und Anton Stier (rechts) haben mit ihren Namenskoll­egen und -kolleginne­n das diesjährig­e Antonius-Fest auf der Skihütte gefeiert.
Pfarrer Edwin Stier aus Deißlingen (links) und die Organisato­ren Anton Hermle (Zweiter von links) und Anton Stier (rechts) haben mit ihren Namenskoll­egen und -kolleginne­n das diesjährig­e Antonius-Fest auf der Skihütte gefeiert.
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