Heuberger Bote

Europas Jugend ist „On top“auf Klippeneck

Jugendrefe­rate des Kreises und Partner veranstalt­en europäisch­es Sommercamp

- Von Regina Braungart

- Europa ist auf dem Klippeneck. Diesmal nicht nur beim internatio­nalen Segelflugw­ettbewerb, sondern mit seiner Jugend. 100 Jugendlich­e aus fünf Ländern sind Anfang August dort in Zelten untergebra­cht, haben Spaß, schließen Freundscha­ften, machen Besichtigu­ngen und gestalten ganz nebenbei einen kleinen Teil von Europa mit.

Lesen, Schreiben, Rechnen und die Fähigkeit, auch internatio­nal zu bewegen, sind Standard einer deutschen Bildungska­rriere. Weil Letzteres nicht „gebüffelt“werden kann und auch noch Spaß macht, haben die Jugendrefe­rate des Landkreise­s und die Kreisjugen­dpflegerin zusammen mit dem Jugendmigr­ationsdien­st der AWO und dem Netzwerk internatio­nal des Landkreise­s im Rahmen des Erasmus-Plus Programms „Jugend in Aktion“das Sommercamp ins Leben gerufen.

Mitmachen kann jeder Jugendlich­e ab 15 Jahren, noch sind ein paar Plätze frei. In der großen Runde tragen die Jugendrefe­renten und Partnerorg­anisatione­n diesmal im Gosheimer Jugendhaus den aktuellen Stand der Vorbereitu­ngen zusammen.

Im Mai gab es schon ein gemeinsame­s Vortreffen mit Delegierte­n aus den beteiligte­n Ländern Malta, Griechenla­nd, Spanien, Bulgarien und Ungarn sowie der Malta-Insel Gozo. Die Träger der Gastländer sind ganz unterschie­dlich. Nachdem der Denkinger/Aldinger Jugendpfle­ger Marc Molsner die Idee zum „EUGipfel“hatte und die Kollegen mitmachten, machte man sich auf die Suche nach Partnern, meist übers Internet.

Es ist diesmal kein „niederschw­elliges“Projekt, erläutern die Jugendrefe­renten, schon allein, weil die Umgangsspr­ache Englisch ist und viel gelernt wird - zum Beispiel bei einem Besuch im Europaparl­ament oder bei einem Firmenbesu­ch zum Kennenlern­en der Arbeitswel­t.

Wer in einem ländergemi­schten Zelt zehn Tage gemeinsam verbringt, gemeinsam feiert, gemeinsam lernt, viel redet und viel lacht, der lernt den andern kennen, wie er oder sie tickt. Und vielleicht, so Lynn-Kathrin Haug vom Netzwerk Internatio­nal, wird man feststelle­n, dass man als europäisch­e Jugendlich­e doch sehr viel gemeinsam hat.

Außerdem, so Molsner, haben alle internatio­nalen Begegnunge­n den Effekt, dass die Freundscha­ften dann auch ohne Projekt gepflegt werden und so die Jugendlich­en einander später privat besuchen können.

„Europe on Top“heißt das Motto des „EU-Gipfels“. Mit drei Bedeutunge­n: On Top: Das Klippeneck ist oben. Es gibt Deutschlan­d und „on top“Europa. Und das Motto hält gegen Äußerungen, die den Nationalis­mus wiederbele­ben wollen: „America first – Europe on top“zum Beispiel, erläutert Markus Sell, Jugendpfle­ger aus Neuhausen.

Für die Jugendpfle­ger ist das Projekt viel Arbeit einerseits, aber anderersei­ts auch sehr spannend. Sie lernen von den Begleitend­en dabei auch, wie man woanders Jugendarbe­it macht. Und spannend ist auch zu sehen, was innerhalb der Jugendlich­en passiert. Zwei der Jugendlich­en arbeiten auch bei den Vorbereitu­ngen mit.

Das kann dann auch so sein: Marc Molsner erzählt von einem Camp in Italien. Dorthin waren hiesige Jugendlich­e, unter anderem mit türkischen, italienisc­hen, russischen, rumänische­n Wurzeln, oder Geflüchtet­e gereist. „Dort waren das die Deutschen.“Dasselbe habe man festgestel­lt beim Vorbereitu­ngstreffen im Mai. „Da haben wir erst gemerkt, wie deutsch wir eigentlich sind, so mit Plänen und Tabellen...“, lacht Kreisjugen­dreferenti­n Verena Kriegisch.

Die Zusammense­tzung der Länder verspricht jedenfalls viel Gesprächss­toff: Die Malteser und Griechen werden die Flüchtling­sfrage wahrschein­lich anders sehen als die Deutschen. Und die Geflüchtet­en, die teilnehmen, sicher nochmal eine andere Perspektiv­e haben.

Aber der Spaß ist natürlich ganz vorn, wenn so viele Jugendlich­e zusammenko­mmen. Noch sind auf deutscher Seite Plätze frei für Leute „die bedingungs­los Lust darauf haben, andere kennen zu lernen“, so Marc Molsner.

Die Referenten sind übrigens voll des Lobes über die Unterstütz­ung aus den Gemeinden, vor allem Denkingen, zum Beispiel auch durch die Bauhöfe.

 ?? FOTO: REGINA BRAUNGART ?? Die große Vorbereitu­ngsrunde: Hinten von links: Andrea Dietrich (Jugendmigr­ationsdien­st AWO), Marc Molsner (Jugendrefe­rent Aldingen/Denkingen), Lynn-Kathrin Haug (Netzwerk internatio­nal), Gunter Roth (Verbandsju­gendrefera­t Heuberg), Lisa Nottmeyer...
FOTO: REGINA BRAUNGART Die große Vorbereitu­ngsrunde: Hinten von links: Andrea Dietrich (Jugendmigr­ationsdien­st AWO), Marc Molsner (Jugendrefe­rent Aldingen/Denkingen), Lynn-Kathrin Haug (Netzwerk internatio­nal), Gunter Roth (Verbandsju­gendrefera­t Heuberg), Lisa Nottmeyer...
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