Industriehalle ist „Denkmal des Monats“
Denkmalstiftung Baden-Württemberg verleiht Auszeichnung an Rottweiler Gebäude
(sbo) - Noch ist sie nicht ganz fertig saniert, die Mechanische Werkstatt auf dem Areal der ehemaligen Pulverfabrik in Rottweil. Dennoch verleiht die Denkmalstiftung Baden-Württemberg der historischen Industriehalle aus den Jahren 1915/1916 die Auszeichnung „Denkmal des Monats Juni 2018“.
Damit zollt die Denkmalstiftung dem privaten Eigentümer Respekt für sein Engagement, dieses technische Denkmal mit sehr hohem Aufwand wieder instand zu setzen und es zukunftsweisend an die Hochschule Furtwangen University (HFU) zu vermieten, so die Pressemitteilung. Durch den Einbau von Büroräumen und durch die Nutzung als Studienzentrum für die Hochschüler werde dieses technische Industriedenkmal revitalisiert und langfristig mit Leben gefüllt. Damit werde ein weiteres historisches Gebäude auf dem heutigen Gewerbepark Neckartal für die Zukunft gesichert. Der Stahlbetonbau mit seinen großzügigen und zugleich feingliedrigen Fenstern behalte durch die Instandsetzung seinen architektonischen Charakter aus dem letzten Jahrhundert.
Die HFU, die 2016 in ein Nebengebäude eingezogen ist, könne jetzt Schritt für Schritt die fertig gestellten Räume des Kulturdenkmals in Besitz nehmen. Die Denkmalstiftung hat die Sanierung mit Mitteln aus der Lotterie „Glücksspirale“im Jahr 2017 unterstützt.
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“fördert die Denkmalstiftung insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 33 Projekte hat die Stiftung im vergangenen Jahr unterstützt. Seit ihrer Gründung hat sie mehr als 1400 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. 60 Prozent davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich sei dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital erhebliche Mittel aus der Lotterie „Glücksspirale“erhalte. Für Förderung und Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Stiftung aber auf Spenden angewiesen.